Was ist Glück? - Teil 2

Im letzten Artikel haben wir uns Gedanken über die Definition von Glück gemacht. Heute schauen wir uns mal die verschiedenen Arten von Glück an. Denn Glück ist nicht gleich Glück. Die Philosophie teilt Glück in zwei verschiedene Arten auf: "Glück haben" und "glücklich sein". Doch was bedeuten diese Formen? Dröseln wir es mal auf:

"Glück haben"

Das Glück haben bezieht sich auf ein Zufallsprinzip. Glück hat man, wenn man es nicht selbst bestimmen kann. Wenn es einen also überrascht, ohne dass man aktiv etwas dafür getan hat. Glück haben bezieht sich auf einen kurzen Zeitraum. Von ca. 1 Minute kann es sich bis auf wenige Sekunden reduzieren.

"glücklich sein"

Es gibt ja den Spruch: „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied." Das heißt, dass jeder Mensch verantwortlich dafür ist, ob er glücklich ist oder nicht. Das fängt schon beim Umgang mit Situationen an: Wenn einem etwas Blödes passiert, kann man verschieden damit umgehen. Wenn man dann lange traurig ist, ist man unglücklich. Wenn man sich aber aufrappelt und nach vorne schaut, wird man automatisch glücklicher. Und genau das ist glücklich sein! Man kann es selber entscheiden und muss sich aktiv das Glück machen. Außerdem bezieht sich glücklich sein auf einen längeren Zeitraum. Von ca. 5 Minuten kann es sich bis auf mehrere Jahre ausdehnen.

Zum Abschluss noch eine kleine Geschichte: 

Lea geht in die 5b des Freiwaldgymnasiums. Ihre Deutschlehrerin hat ihnen als Hausaufgabe ein Gedicht zum Auswendiglernen gegeben. Sie sollen es in einer Woche vor der Klasse vortragen. Niemand hat Lust das Gedicht aufzusagen. Leas Freundin Miriam meint: „Ich lerne einfach gar nichts. Dann bekomme ich eben eine 6. Ist doch egal." Doch Lea überlegt es sich anders. Ihr sind gute Noten wichtig. Deswegen lernt sie am Wochenende ganz oft das Gedicht. Irgendwie macht es sogar ein bisschen Spaß.

Am Montag sollen die Kinder das Gedicht aufsagen. Miriam ist die Erste. Sie steht zitternd vor der Klasse, ein paar lachen sogar. Nach 2 Minuten unter Schock darf sie sich wieder hinsetzen. Die Lehrerin trägt eine rote 6 auf ihrer Liste ein. Dann kommt Lea. Sie ist nur ein bisschen aufgeregt, als sie vor die Tafel läuft. Eigentlich kann nichts schiefgehen, da sie es so sicher drauf hat. Fehlerfrei und mit schöner Betonung trägt sie das Gedicht vor. Es gibt stürmischen Applaus. Die Lehrerin ist sehr begeistert und trägt eine 1 auf ihre Liste ein. Wow!

Hat Lea jetzt Glück gehabt oder ist sie glücklich?

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