Was ist Glück? - Teil 3
Heute schauen wir uns mal ein bisschen das Phänomen der Glückseligkeit an. Aber was ist Glückseligkeit überhaupt? Definieren wir das mal:
Glückseligkeit ist eigentlich ein Zustand. Wenn jemand glücksselig ist, dann ist er so glücklich, dass er nicht mehr glücklicher werden kann. Alle seine Wünsche sind vollkommen erfüllt. Sein Leben kann also gar nicht mehr besser werden. Er ist glücksselig.
Glückseligkeit in der Philosophie
Aber die Glückseligkeit ist mal wieder ein großer Streitpunkt der Philosophie. Seit über Tausend Jahren überlegen sie: Kann jemand überhaupt glücksselig sein? Da gibt es viele verschiedene Ansichten. Viele behaupten, dass es Glückseligkeit überhaupt nicht gibt, weil man sich ja ständig weiterentwickelt. Man findet neue Interessen oder braucht auch natürlich andere Sachen. Jede neue Angewohnheit ist mit Wünschen verbunden. Dass wir Menschen durch das Leben gehen und immer andere Sachen brauchen, ist nicht zu vermeiden. Während man sich in der Kindheit Bälle und andere Spielsachen wünscht, brauchen ältere Menschen ganz andere Dinge, zum Beispiel Medikamente.
Es kann aber natürlich auch gut sein, dass es die Glückseligkeit gibt. Kann es zum Beispiel sein, dass Königin Elisabeth II. glückselig ist? Ausschließen würde ich es nicht. Sie hat genug zu essen und zu trinken, sie hat ein großes Schloss, sie wird rund um die Uhr bedient und sie ist einer der beliebtesten Menschen der Welt. Aber würde sich die dienstälteste Monarchin der Welt nicht vielleicht mal wünschen, durch London zu spazieren, ohne Interviews geben zu müssen oder in Kameras zu lächeln? Oder würde die 96-Jährige auch gerne mal keine 20 Termine pro Tag haben, sondern einfach mal in der Sonne liegen und die Ruhe genießen? Na ja, ich glaube, ob ein Mensch glückselig ist, muss er eher für sich selbst entscheiden.
Glückseligkeit nach Buddha
Glückseligkeit hört sich auf den ersten Blick vielleicht ganz nett an: Man ist wunschlos und einfach nur glücklich. Immer. Aber hinter der Glückseligkeit stecken auch große Gefahren, die man vielleicht auf den ersten Blick nicht sehen kann. Nehmen wir mal an, man wäre glücksselig. Man hätte zwar keine Wünsche, aber so könnte man sich auch nicht weiterentwickeln. Jeder Glückselige müsste eigentlich sein ganzes Leben still dasitzen und dürfte sich nicht bewegen, wenn er seinen Zustand bewahren wollte. Denn in dem Moment, wo er sich wünschen würde aufzustehen, mangelt es ihm ja an etwas. Er ist nur glücklich, wenn er aufstehen kann. Wenn er dann durch sein Haus geht, um seine Schuhe anzuziehen, ist er ebenfalls nicht glücksselig, da es sein Wunsch ist, seine Schuhe anzuziehen. Aber ob ein Mensch glücklich wäre sein ganzes Leben dazusitzen? Fraglich. Genau das sagte, mehr oder weniger, einer der berühmtesten Philosophen der Welt: Buddha. Buddha war zwar kein griechischer, sondern ein indischer Philosoph, aber seine Lehre ist bis heute bekannt. Buddha setzte sich auf den Boden, meditierte und blieb Tage lang dort sitzen. Ohne Essen, ohne Trinken. Seine genaue Lehre:
"Wenn alle Menschen nichts tun würden, wenn sie einfach nur sitzen würden, dann gäbe es keinen Krieg und kein Leid und alle Menschen auf der Welt wären glücklich. Sie hätten keine Wünsche, kein Verlangen. Denn Verlangen führt dazu, dass wir nicht mehr glücklich sind, weil uns etwas fehlt."
Da hätte ich eine Frage an euch: Denkt ihr, dass Buddha Recht hat mit dieser Aussage? Könntet ihr durch so ein Leben glücklich werden? Die Antworten gerne in die Kommentare schreiben. Ich fände es sehr spannend mit euch über das Thema zu diskutieren.
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