Natur und Mensch

Was ma­chen Kraft­fah­re­rin­nen und Kraft­fah­rer?

Wie wird man denn eigentlich Kraftfahrerin und Kraftfahrer?

David: Man muss eine dreijährige Ausbildung machen. Dort wird eigentlich alles gelehrt, was man als Kraftfahrer zu tun hat. Zum Beispiel alles über die Ladungssicherung und die Technik. Außerdem macht man auch die Praxis noch mit. Auszubildene sitzen zwei Wochen in der Schule und arbeiten zwei im Betrieb.

Daniela: Ich bin gerade im 2. Lehrjahr der Ausbildung zur Kraftfahrerin. Wenn man einen Notendurchschnitt von 2,5 hatte, kann man die Ausbildung auch auf zweieinhalb Jahre verkürzen. Im Betrieb lernen wir natürlich das Lkw-Fahren. Die Kosten für den Führerschein werden übernommen. Außerdem lernen wir das Fahren von Begleitfahrzeugen für Schwertransporte und von Kränen. Pro Schuljahr geht man zweimal für jeweils 5 Wochen zur Schule. Dort lernen wir alles über die Lenk- und Ruhezeiten, die verschiedenen Gesetze und technischen Sachen, wie das Motorgetriebe.

Was sind eure Hauptaufgaben?

David in seinem LKW.

David: Ich transportiere sehr viel. Zurzeit sehr viel Kranzubehör und Maschinenteile. Letztendlich fahren wir alles, was es zum Fahren gibt. Dazu gehören Stapler, Bagger oder eine Raupe, wenn es sein muss. In der Ausbildung verbringt man zwar auch Zeit in der Werkstatt oder sitzt im Büro, aber damit hat man Beruf gar nichts mehr zu tun. Eigentlich verbringe ich meine Zeit fast nur noch im LKW.

Daniela: Das Augenmerk liegt ja eigentlich auf dem Lkw-Fahren. Bei Lkw-Transporten sind wir aber gar nicht so oft dabei und als Auszubildender darf man tatsächlich noch nicht ins Ausland fahren. Wer will, kann auch Kran fahren lernen. Wenn meine Ausbildung zu Ende ist, möchte ich mich nicht auf die Lkw-Transporte, sondern eher auf das Kranfahren spezialisieren.

Wir sind dafür verantwortlich, die Kräne auf der Baustelle aufzubauen und später wieder abzubauen. Zwischendurch muss man dann leider relativ lange warten. Nach der Ausbildung kann ich aber auch den Kran während der Bauarbeiten führen. Für Reparaturen am Kran sind wir nicht verantwortlich.

Warum seid ihr Kraftfahrerin und Kraftfahrer geworden?

Daniela: Ich habe eigentlich eine Ausbildung zur Kauffrau für Büro-Management gemacht. Zufällig bin ich in eine Kranfirma gekommen. Ich fand das alles super spannend und wollte immer selbst mit auf die Baustellen. Nachdem ich öfter mal mitgenommen wurde, habe ich mich entschlossen nach der Beendigung der ersten Ausbildung, eine zweite zur Kraftfahrerin zu machen. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so viel Spaß machen würde.

David: Das liegt bei mir in der Familie. Ob Vater oder Onkel, eigentlich macht das jeder. Und mich hat es auch schon immer fasziniert. Autos fand ich von klein auf interessant.

Was macht euch in dem Beruf am meisten Spaß?

David: Eigentlich macht mir fast alles Spaß! Man hat jeden Tag eine neue Herausforderung oder Aufgabe. Ich  weiß nie, was am nächsten Tag kommt oder wohin ich zu fahren habe. Manchmal werde ich von unterwegs angerufen, ob ich schon leer bin und noch Zeit habe und dann werde ich direkt zum nächsten Job geschickt. Der schönste Ort, an den ich etwas transportieren musste war Finnland. Wenn wir Zeit haben, können wir uns sogar noch die Gegenden angucken.

Ich verbringe mehr Zeit auf den Straßen als daheim. Manchmal bin ich nur einen Tag, manchmal eine ganze Woche unterwegs. Ich finde es eigentlich ganz nett, alleine unterwegs zu sein. Es kann aber auch vorkommen, dass wir zu zweit sind.

Daniela: Mir macht das Kranfahren am meisten Spaß. Außerdem mag ich die Abwechslung im Alltag. Ich mache jeden Tag etwas anderes und jede Baustelle ist anders. Und ich finde gut, dass man draußen ist und immer unterwegs.

Welche Voraussetzungen muss man mit in diesen Beruf bringen?

David: Man muss diesen Beruf zu 100 Prozent wollen und Begeisterung mitbringen. In der Schule sollte man zum oberen Mittelfeld gehören. In Physik sollte schon ein wenig was können, aber das Ganze technische wird ja dann eigentlich in der Ausbildung gelehrt.

Daniela: Man braucht auf jeden Fall technisches Interesse. Da der Job sehr hart ist, muss auch ein gewisser Wille dahinter stecken. Flexibilität ist auch sehr wichtig, weil man manchmal erst am Abend davor erfährt, dass es am nächsten Tag um halb vier losgeht. Meine längste Schicht ging 16 Stunden.
Wichtig zu wissen ist, dass Frauen diesen Beruf genauso gut hinkriegen können wie Männer. Klar sind zum Beispiel die Ketten zum Anheben der Last relativ schwer. Aber nach einem Monat ist das auch gar kein Problem mehr.

Vielen Dank für das Interview!

Fakten zum Beruf

Beruf: Kraftfahrerin/ Kraftfahrer

Voraussetzung: Hauptschulabschluss

Ausbildung: 3 Jahre

Schulische Interessen: Physik

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