Eure Geschichten

Ju­li­us Sve­tor #2

Angekommen

“Wow”, hauchte Julius zum bestimmt achtzehnten Mal an dem Morgen. Die Wohnung, die von außen wie ein einziges Zimmer aussah, entwickelte sich als geräumiger Bungalow mit 5 Schlafzimmern. Sogar ein unerfahrener Zauberer wie Julius merkte schnell, dass hier Magie im Spiel war. “Alaska - nimm du das Zimmer.”, meinte Svenja, “Charly kann das kleine haben, und ich und Victor nehmen das große dort.” Sie deutete mit dem Finger auf die Türen. “Oh, Julius, nimm du das.” Julius ging zur ihm zugewiesenen Tür und wollte die Klinke drücken. Doch dann merkte er, dass sie keine Klinke hatte! Die silberige Oberfläche war spiegelglatt und zeigte keine Anzeichen einer Öffnung. Die Tür neben ihm schwang auf und Alaska trat heraus. Wie von Zauberhand schloss sie sich danach wieder. “Mensch, du bist ja sowas von altmodisch”, stöhnte Alaska, als würde sie ewig unter solchen Umständen leben. “Es ist ganz einfach. Leg deine Hand drauf und nun öffnet sich die Tür immer nur, wenn du es willst. Beim Schließen dasselbe.” Julius staunte und streckte seine Hand aus. “Warte eben.” Alaska schlug seine Hand weg. “Ich helfe Charly und du probierst es bei Mum und Dad, ja?” “Ok.” Julius ging zu seinen Eltern rüber, die bereits grübelten. “Wo ist der magische Schlüssel?", überlegte Victor, “oder das Schloss?”, pflichtete Svenja ihm bei. “Legt eure Hände auf die Tür”, meinte Julius prompt. “Und was soll das bringen?”, fragte Svenja verdutzt. “Macht es einfach!” Langsam wurde Julius ungeduldig.

Zögernd legten seine Eltern ihre Handflächen auf die Tür. Sie schwang auf. “Danke!” Interessiert traten Svenja und Victor ein. Julius flüchtete schnell zu seiner Tür und legte entschlossen seine Hand darauf. Wärme ging von der Fläche aus und eine goldene Energie strömte in seine Finger. Er spürte einen leichten Druck als die Tür Platz machte. Julius ging hinein. Das Zimmer war groß und bunte Scheiben spendeten Licht von der drumherum liegenden Wiese. Draußen sausten die merkwürdigen Besen durch die Luft und Kinder schwebten über dem Boden. Julius sah sich die Wände an, stellte jedoch mit Entsetzen fest, dass auf ihnen eine hässliche orange Tapete prangte. Mit seiner Gedankenkraft schloss er die Tür und fragte sich, ob er irgendwas damit anstellen könnte. Julius ging etwas näher an die Tapete ran und befühlte sie. Ein kurzer Lichtblitz durchzuckte seine Hände. Plötzlich verstand Julius, dass seine Hand, die Zauberkräfte enthielt, das wichtigste Mittel für einen Zauberer wie ihn war. Er legte seine Hand komplett auf die Tapete, und ein Pinsel erschien in seiner Hand. Keine Farbe schien dran zu sein, also ließ Julius ihn einmal über die Wand gleiten. Sofort wurde sie grün. Er wischte weiter, bis alle Farben durch waren und Muster erschienen. Julius entschied sich schließlich für eine dreidimensional-wirkende Tapete, wo kleine Lichter ständig ihre Farbe veränderten.

Die Stimme

Er ging zurück, um sie nochmal von weiten zu  betrachten. In dem Moment rutschte er aus. Julius stand auf einer flachen Glaßscheibe. Ohne nachzudenken legte er seine Hand darauf und tatsächlich erschien eine Art schimmernde Scheibe in der Luft. Eine Stimme ertönte. “Julius Svetor”, sagte sie. “Woher kennen Sie meinen Namen?”, fragte Julius fassungslos. Er kam sich dabei ein bisschen dumm vor. Die Scheibe antwortete nicht. “Du bist minderjährig. Hier kannst du Sachen kaufen, jedoch kostet sie dich kein Kumala, wenn sie orange markiert sind, da deine Eltern das unbewusst mitgezahlt haben. Teuer werden erst die grünen Dinge. Hier. Wir haben alles.” Julius steckte seine Hand zögerlich in die Scheibe. “Hast du keinen Zauberstab?”, fragte die Stimme misstrauisch. “Nein”, murmelte Julius beschämt. “Noch nicht. Kann man den auch hier kaufen?” Die Stimme stöhnte genervt. “Deine Hand wird auch genügen. Und habe ich nicht eben gesagt, wir haben alles? Zauberstäbe gibt’s auch.” “Super!” Julius ruderte mit seinem Arm durch die Scheibe. “Wird aber teuer”, fügte die Stimme hinzu. Julius ließ seinen Arm hängen.  “Willst du jetzt Möbel für dein Zimmer kaufen oder nicht?”, fragte die Stimme ungeduldig. “Na schön”

Julius fand Möbelkäufe immer langweilig. Aber wenn sie ihm nichts kosteten und er selbst aussuchen durfte, könnte es ja nicht schaden. “Zuerst brauche ich ein Bett”, murmelte er. Er fand schließlich ein Bett, das er an der Wand haben könnte. Eine Leiter half ihm zum hochklettern. Julius fand einen Schreibtisch, ein schwebendes Sofa, eine Höhle die in ein Geheimzimmer führte und sich nur bei ihm öffnete und sogar ein direkt fertiges Badezimmer und Küche, falls er mal keine Lust hatte, diese sich mit seiner Familie zu teilen. Komischerweise enthielt das Zimmer alles und war mal wieder von innen größer als es von außen wirkte. Aber irgendwas fehlte. “Darf ich - darf ich einen Fernseher haben?”, fragte Julius. “Wozu? Wenn du einen Pixalshutter hast, ist ein Fernseher doch ohnehin schon drauf.” “Hmm.” Julius fragte sich, was ein Pixalshutter war. Aber er hielt die Stimme für extrem nervig, also ließ er es bleiben. “Danke”, sagte er. “Das ist alles, was ich brauche.”

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Eure Kommentare

SUPER KRASS GESCHRIEBEN!

Ich liebe diese Geschichte🤩 Schreib unbedingt weiter 😁 LG Lotti_H 😃

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Gut!

LG Dragnia

Cool!

Super Geschichte!