Mein an­de­res Le­ben von A-Z (Ka­pi­tel 3)

Was sind das für Männer?

Am nächsten Morgen sprang ich gut gelaunt und voller Tatendrang aus dem Bett. Moki schlief noch tief und fest. Sie war ein richtiger Faulpelz. Heute wollte ich mit ihr reiten gehen. Schnell zog ich mich an und nahm mir vor das ich später William fragen muss. Als Moki und ich nach einem ausgiebigen Frühstück langsam auf die Pferdeställe zugingen, parkte ein großer Lastwagen vor der Villa. Zwei Männer stiegen aus und holten fünf schwere Kisten aus dem Laderaum. Neugierig fragte ich einen der Männer: "Was machen sie da? Ist das für Opa Sam?" Er antwortete nicht sehr freundlich: "Sorry, Kleine, aber ich habe gerade keine Zeit." Dann tippte der Fahrer auf seine Armbanduhr und rief: "He, Joe, wir müssen los! Keine Zeit für albernes Geschwätz mit diesen Gören!" Da wurde ich wütend und versuchte mich zu beherrschen. Moki war die abenteuerlustige und wisperte mir zu: "Wie wäre es wenn wir mal kurz in den LKW hineinschlüpfen? Dann sehen wir was die beiden verbergen wollen." "Bist du irre?", erwiderte ich.

Aber Moki war schon längst hinter der grauen Plane verschwunden. "Na, wenn das mal gut geht.", murmelte ich. Schnell kletterte ich ihr nach. Es war dunkel und stickig. Joe und der Fahrer stiegen wieder ein. "Oh nein! Sie fahren los!", flüsterte Moki. Nach einer halben Ewigkeit hielt der Lastwagen vor einem gelben Haus. Die Fensterläden hingen schief in den Angeln und die grüne Farbe blätterte ab. Ich und Moki warteten bis Joe und der andere Mann weg gingen. Auf ein Zeichen verließen wir den Transporter und betraten das Haus. Ich drückte eine Türklinke runter und die Tür öffnete sich. Wir stolperten in den Raum und sahen: Einen niedrigen Holztisch, vier braune Stühle, leere Kisten und eine Statue. Diese Statue kam mir bekannt vor. Ja, genau, in Opas Zimmer steht die gleiche! Ob das nur Zufall ist?