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Smartphones, die auch bei Kindern und Jugendlichen immer verbreiteter sind, beschleunigen diese Entwicklung noch. Diesen Trend belegt unter anderem die KIM-Studie, die alle zwei Jahre die Mediennutzung von 6- bis 13-Jährigen untersucht.
Etwa ab der 5. Klasse gehört die Kommunikation mit Freunden via Internet für die meisten Schüler zum festen Bestandteil des Alltags. Wie auf einem großen Schulhof werden Gruppen gebildet, Fotos ausgetauscht, der Gemütszustand anderen preisgegeben, Meldungen der anderen kommentiert. Der Gruppenzwang auf einer bestimmten Internetseite angemeldet zu sein ist groß.
Wenn ein Kind als einziges „nicht dabei“ ist, läuft es Gefahr, den Anschluss an die Gruppe zu verlieren. Es entsteht eine virtuelle Parallelwelt, die die reale Kommunikation erweitert. Datenschutzbestimmungen und Jugendschutz werden dabei schnell aus dem Blick verloren. Wie gut die Schule hier Aufklärung bietet, ist vielfach vom Lehrer abhängig. Deshalb sollten sich Eltern mit den digitalen Aktivitäten der Kinder auseinandersetzen.
Das Internet bietet vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten. Ab dem Lesealter können Kinder schon erste Erfahrungen sammeln. Geeignete Kinderwebsites bereiten Kinder vor und vermitteln spielerisch grundlegendes Wissen, wie man sich im Internet richtig verhält.
Gute Chats für Kinder werden von Moderatoren begleitet. Kinder sind hier unter sich und können mit Gleichgesinnten kommunizieren. Generell gilt: Ab dem Lesealter kann sich ein Kind hier ruhig ausprobieren, das kann je nach Entwicklung des Kindes sehr verschieden sein. Denn man sollte auch bedenken, dass Lesen und Schreiben am PC ziemlich anstrengend ist. Diese Kompetenzen müssen erst erlernt werden. Ratsam sind für die kleinen Interneteinsteiger auch gemeinsam ausgehandelte Zeitbegrenzungen für die Online-Kommunikation.
In Kinderchats gibt es Regeln, mit denen sich das Kind vertraut machen muss und die eine wichtige Grundlage für das Verhalten im Internet darstellen. Der Austausch von Daten ist strikt verboten und gegenseitiger Respekt oberstes Gebot. Moderierte Kinderchats stellen für den Anfang eine geeignete Plattform dar, hier können Kinder sicher chatten: www.kika.de/chat
In Chats für ältere Jugendliche und Erwachsene haben Kinder nichts zu suchen, denn sie verstehen hier viele Sachen, Anspielungen oder Abkürzungen nicht. Zudem besteht die Gefahr, dass das Kind bedrängt wird, Privates preiszugeben oder dass es Bekanntschaften mit älteren Personen knüpft, die auch Verbotenes im Sinn haben können.
Viele Kinderseiten bieten eigene Foren oder Communities an, in denen sich Kinder anmelden können, ohne viele persönliche Angaben machen zu müssen. Die Vielfalt der Themen ist sehr groß, je nach Interesse kann das Kind Gleichgesinnte suchen und mit ihnen im eingeschränkten Maße kommunizieren. Wie beim Chat ist das Einstiegsalter abhängig von der Entwicklung des Kindes. Die meisten Kinder-Communities sind ab sieben Jahren zu empfehlen, je nach Thematik steigt das Alter entsprechend.
www.kindersache.de
Mitmach-Community - ab 8 Jahre
www.losleser.de
Lese-Community - ab 8 Jahre
www.trickino.de
Kino-Community - ab 8 Jahre
www.mein-kika.de
Fernseh-Community – ab 6 Jahre
www.knipsclub.de
Foto-Community ab 8 Jahre
Die Nutzung von sozialen Netzwerken, Communities und Chats bietet Kindern viele Chancen. Wichtige soziale Regeln werden erlernt und müssen eingehalten werden. Die eigenen Kontakte aus dem unmittelbaren sozialen Umfeld können noch erweitert werden. Das Kind kann Gleichgesinnte finden, unabhängig von Wohnort und Tageszeit, und sich mit ihnen über Hobbys, Interessen oder Lieblingsstars austauschen. Die Selbstdarstellung im Internet ist im Jugendalter von großer Bedeutung und wird Teil der eigenen Identitätsfindung. Bereits in der Kindheit können hierfür wichtige Grundlagen gelegt und Kompetenzen erworben werden. Nicht zuletzt werden Kreativität, Medienkompetenz und das technische Verständnis geschult.
Deshalb sollten Eltern den Umgang mit Gleichaltrigen nicht nur in der realen Welt, sondern auch im Internet unterstützen. Die virtuelle Kommunikation birgt aber auch gewisse Gefahren. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder bei ihrem Onlineverhalten begleiten. Neben dem Risiko, dass sich Kinder auf Fremde einlassen könnten, die womöglich kriminelle Absichten hegen, besteht die Gefahr des Mobbings.
Unter Cyber-Mobbing, auch Cyber-Bullying genannt, versteht man das Schikanieren von Personen via Internet. Gemeint ist hiermit mehr als das bloße Ärgern oder Diskutieren. Unter Mobbing wird das gezielte Ausgrenzen und Diffamieren einzelner Personen über einen langen Zeitraum verstanden. Mobbing im Internet wird schnell zum Selbstläufer, denn persönlicheDaten können schnell verbreitet werden und anderen wieder die Möglichkeit geben, das Mobbing weiterzuführen. Das macht es so gefährlich und oftmals schwer zu kontrollieren. Die Hemmungen, jemanden bloßzustellen, sinken durch die Anonymität des Internets. Zudem kann sich ein gemobbtes Kind durch die mediale Durchdringung unseres Alltags heute kaum noch in einen sicheren Kommunikationsraum zurückziehen und steht daher unter dauerhaftem psychologischen Druck. Opfer von Mobbing müssen daher stets ernst genommen werden. Sie brauchen Hilfe, da sie sich oftmals dem Geschehen machtlos ausgeliefert fühlen.
Hier können Sie sich zum Thema informieren:
http://mobbing-schluss-damit.de/
http://www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-mobbing/
Bei der virtuellen Kommunikation ist also Vorsicht geboten. Eltern sollten darauf achten, dass sich das Kind auf geeigneten Internetseiten bewegt. Sie sollten auch darüber informiert sein, in welchen Chats und welchen sozialen Netzwerken das Kind seine Zeit verbringt. Denn im realen Leben wissen sie auch, mit welchen Freunden sie sich an welchem Ort treffen.
Nehmen Sie sich als Eltern die Zeit, gemeinsam mit dem Kind die Community, das Forum oder das soziale Netzwerk zu erkunden, für das sich ihr Kind interessiert. Besprechen Sie gemeinsam, was in Ordnung ist und was nicht. Hilfreich ist es vor allem, wenn die Einstellungen des jeweiligen Anbieters genau angesehen und für das Kind entsprechend angepasst werden. So können Sie Sorge dafür tragen, dass das angelegte Profil Ihres Kindes nicht zu viele Daten preisgibt. Aber Achtung: diese Einstellungen sollten regelmäßig kontrolliert werden, da oftmals Änderungen oder Neuerungen auftreten können.
… Facebook erst ab 13 Jahren erlaubt ist?
Dieses Alter findet man zumindest in den Nutzungsbedingungen. Das weltweit größte soziale Netzwerk ist bekannt dafür, Datenschutzbestimmungen zu haben, die vielen, insbesondere jüngeren Nutzern nicht verständlich sind, und steht wegen seiner Verarbeitung von persönlichen Daten oftmals in der Kritik.
… Whats App erst für Jugendliche ab 16 Jahren erlaubt ist?
Die App wird immer beliebter, auch bei Kindern. Das leuchtet ein, sie spart ja auch die Kosten für SMS und MMS. Doch was viele nicht wissen: mit dem Senden von Fotos wird automatisch das Recht am eigenen Bild abgetreten. Und wer weiß, in welcher Form das Foto dann mal auftaucht?
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