Der BLUM-Preis

Wir haben mit Jesper Barkenhammar (16) und Viktor Fiedler (15) vom BLUM-Preis-Team gesprochen.  

Was ist der BLUM-Preis? 

Viktor: Mit dem Blum-Preis zeichnen wir sowohl ehrenamtliche Organisationen als auch einzelne Personen aus, die sich für Menschenrechte, Kinder und Jugendliche, den Klimawandel oder auch Gesellschaft und Politik einsetzen.

Was ist das BLUM-Preis-Spezial? 

Jesper: Aufgrund des aktuellen Kriegsgeschehens in der Ukraine möchten wir in diesem Jahr einen Sonderpreis vergeben. Es sollen Organisationen ausgezeichnet werden, die sich schon seit Jahren weltweit für Kriegsgeflüchtete einsetzen.

Seit wann gibt es den BLUM-Preis? 

Viktor: Ab Februar 2019 wurde die Idee in die Wirklichkeit umgesetzt und wir fingen mit der Erarbeitung des Projektes an. Damals waren wir im zweiten Halbjahr der 7. Klasse und arbeiteten daran im Unterricht in unserem Gesellschafts-Profilkurs. Im November 2019 fand dann die erste Preisverleihung statt.”

Wie ist die Idee dazu entstanden? 

Jesper: Es gab die Idee eines Engagement-Preises schon vor 10 Jahren und nachdem wir im Unterricht andere berühmte, junge Menschen mit globalem Engagement angeschaut hatten, starteten wir mit dem Projekt.

Was wollt ihr mit dem BLUM-Preis erreichen? 

Viktor: Wir wollen an unserer Schule für mehr Demokratie und Gleichberechtigung einstehen. Außerdem wollen wir ein Vorbild für andere Schulen sein. Wir wollen darauf aufmerksam machen, wie man sich engagieren kann und was es für tolle Projekte und Menschen gibt, die sich für eine bessere Gesellschaft einsetzen. Wir wollen auch selbst mehr Mitsprache.

Wer unterstützt euch bei eurem Projekt? 

Jesper: Der größte Dank geht an unsere drei Lehrkräfte, die uns von Anfang an unterstützt haben, Herrn Genthner, Frau Paratore und Frau Gerstenmaier. Hinzu kommt der Förderverein, ohne den die ersten BLUM-Preise nicht möglich gewesen wären. Den Eltern und Schülerinnen und Schülern danken wir auch, da sie besonders während des Crowdfunding-Contests in den letzten Wochen stark mitgeholfen haben. Von Anfang an hat uns auch unser Schirmherr Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung und des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V., unterstützt und beraten. Weitere Tipps bekamen wir auch von Sawsan Chebli, ehemalige Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement in Berlin. Auch der Bundespräsident, Frank Walter Steinmeier, schickte uns einen Brief, in dem er unser Projekt lobte.

Was bedeutet euer Motto “Bürgerschaftlich! Leidenschaftlich! Ungewöhnlich! Mutig!”? 

Viktor: Erst einmal ergeben die Anfangsbuchstaben der Worte unseren Namen: BLUM.  

Dann sind das auch die Begriffe, die das Projekt charakterisieren. Wir zeichnen bürgerschaftliches Engagement aus, das tun wir leidenschaftlich, ebenso wie die von uns ausgezeichneten Initiativen. Das Projekt ist ungewöhnlich, weil es von uns Schülerinnen und Schülern kommt. Mutig haben wir damals als Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse das für uns neue, riesige Projekt begonnen.

Dürfen alle Kinder bei dem Projekt mitmachen, die möchten? 

Jesper: Zurzeit liegt der BLUM-Preis in den Händen des Gesellschafts-Profilkurses der neuen 7. Klasse und des Wahlpflichtkurses der 9. Klasse. Bei der Jury dürfen alle mitmachen, die wollen. Und bei der demokratischen Abstimmung über die Preisträgerinnen und Preisträger stimmen alle 750 Schülerinnen und Schüler der Schule ab.

Hat das Projekt das Mitspracherecht von Schülerinnen und Schülern und euren Schulalltag verbessert? 

Viktor: Ja, es ist ein Projekt, bei dem wir uns demokratisch einigen und ein Stimmrecht über richtig viel Geld haben. Innerhalb des BLUM-Preises wurde uns jede Entscheidung frei überlassen und wir konnten den Unterricht nach unseren Vorstellungen selbst gestalten. Allerdings ist dies noch nicht auf anderen Unterricht übergesprungen. Aber wir werden den BLUM-Preis weiterführen und hoffen natürlich, dass andere Schulen und Lehrkräfte sich inspirieren lassen.

Vielen Dank, Jesper und Viktor, für das Gespräch!