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Als du auf die Welt gekommen bist, hat man an deinem Geschlechtsorgan festgestellt, ob du ein Mädchen oder ein Junge bist. Das ist dein biologisches Geschlecht. In deiner Geburtsurkunde steht dann entweder „weiblich“ oder „männlich“. Das heißt aber nicht, dass du dich deswegen auch automatisch wie ein Mädchen oder ein Junge fühlen musst. Gesellschaften ordnen Mädchen und Jungen unterschiedliche Eigenschaften zu. Zum Beispiel, dass Mädchen lieber mit Puppen spielen und Jungen sich gern draußen raufen. Und da sind wir beim nächsten Punkt: dem sozialen Geschlecht.
Dein biologisches Geschlecht ist zwar durch deinen Körper vorgegeben, dein soziales Geschlecht aber nicht. Aber was heißt das eigentlich – soziales Geschlecht? Kim will kein Mädchen sein, sie fühlt sich wie ein Junge. Sie mag ihre langen Haare nicht und will lieber kurze Haare haben. Am liebsten spielt sie mit dem Spielzeug von ihrem Bruder und versteht sich auch mit den Jungen aus ihrer Klasse viel besser als mit den Mädchen. Die Mädchen ärgern Kim und sagen, sie ist ein „typischer Junge“. Kim ist das egal, sie findet Mädchenkram total langweilig. Kim fühlt sich wie ein Junge, auch wenn ihr Körper der von einem Mädchen ist. Ihr soziales Geschlecht ist männlich.
Was heißt das überhaupt: Typisch Mädchen, typisch Junge? Viele Eigenschaften, die den Geschlechtern zugeschrieben werdenh, sind total überholt. Jungen dürfen weinen, wenn sie traurig sind, genauso wie Mädchen. Lange Haare und Röcke stehen Jungen auch total gut. Mädchen können in Pfützen springen, Videospiele zocken und Skateboard fahren.
Jeder darf so sein, wie es ihr oder ihm gefällt. Niemand darf bestimmen, wie du aussiehst, was du gerne machst und wer deine Freunde sind. Es ist wichtig, dass du das machst, was dir Spaß macht. Wenn jemand dich deswegen ärgert, ist das falsch. Niemand darf dich beleidigen, weil du bist wie du bist.
Als die Mädchen aus ihrer Klasse Kim gehänselt haben, ist sie immer stiller geworden. Ein Lehrer hat das gemerkt und lange mit ihr darüber geredet. In der nächsten Unterrichtsstunde hat er ein paar Regeln aufgestellt. Ab sofort darf niemand mehr wegen seines Aussehens oder seines Verhaltens geärgert oder beschimpft werden. Alle sollten auf einem verdeckten Zettel aufschreiben, was sie gerne machen. Chillen, Fußball spielen, Tischtennis, Musik hören, Fahrrad fahren, ins Kino gehen… Nichts davon ist typisch Junge oder typisch Mädchen. Wenn jemand dich dafür beleidigt, wie du bist, sprich mit jemand darüber. Zum Beispiel mit einem guten Freund, deinen Eltern oder einem Vertrauenslehrer.
Hast du Tipps, was man gegen Mobbing machen kann?
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