Natur und Mensch

Mäd­chen und Jun­gen dür­fen das­sel­be mö­gen

Was sind eigentlich Geschlechterrollen? 

Jungen mögen Fußball, ist doch klar! Und Mädchen spielen lieber mit Pferden oder malen gerne. Das trifft vielleicht auf einige Kinder zu. Aber lange nicht auf alle. Unsere Gesellschaft ordnet Mädchen und Jungen bestimmte Eigenschaften zu, sogenannte Stereotype. Das sind bestimmte Merkmale, die eine Gruppe beschreiben.  

Zum Beispiel geht unsere Gesellschaft davon aus, dass Jungen (das ist die Gruppe) besonders gerne die Farbe Blau (das ist das Merkmal) mögen. Wenn wir an die Farbe Blau denken, haben wir deshalb automatisch Jungen im Kopf. Wir haben nämlich gelernt, dass Jungen und Blau zusammengehören. Gleichzeitig erwarten wir dann, dass sich ein Junge auch so verhält. Findet er die Farbe Lila toll, dann passt das nicht zusammen. Denn Lila, haben wir gelernt, ist typisch für Mädchen. Diese “typisch weiblichen” und “typisch männlichen” Merkmale nennt man Geschlechts-Stereotypen oder Geschlechterrollen. Geschlechterrollen können Farben, Hobbys oder Verhaltensweisen sein. 

Wann haben wir gelernt was “männlich” oder “weiblich” ist? 

Schon als Babys können wir Gesichter unterscheiden. Kleinkinder erkennen ungefähr mit einem Jahr, ob eine männliche oder eine weibliche Person vor ihnen steht. Irgendwann fangen Kinder an, ihre Umwelt zu erkunden. Sie entdecken und lernen vor allem mit Spielzeug. Spielzeug gibt es meistens “für Mädchen” oder “für Jungen”. So stellen Kinder schon früh fest, was “typisch” für Mädchen und für Jungen ist.  

Sie fangen an, sich selbst in eine Gruppe einzuteilen. Zum Beispiel dadurch, was sie mögen oder wie sie aussehen möchten. Damit werden sie zu einem Teil dieser Gruppe. Sie fühlen sich zugehörig. Deswegen können Kinder und Jugendliche besonders beeinflusst werden von ihren Eltern, Freundinnen und Freunden oder Menschen aus ihrem nahen Umfeld. Auch Lernorte verstärken Geschlechterrollen. Also die Schule, Werbung oder später auch soziale Medien. Kinder kopieren häufig diese Stereotypen. Das heißt, sie machen etwas nach, was in unserer Gesellschaft “typisch” für Mädchen oder Jungen ist.  

Wenn alle Freundinnen Kleider tragen. Oder man zuhause lernt, dass Mama andere Dinge mag als Papa. Oder Jungen Musik in der Schule voll langweilig finden, aber immer als erstes beim Sport gewählt werden. Dann kann es sich vielleicht komisch anfühlen, sich für das Gegenteil zu interessieren. Kinder und Jugendliche, die sich ihrer Gruppe nicht anpassen, werden häufiger gemobbt oder ausgeschlossen.  

Geschlechterrollen bestimmen unser Leben  

Geschlechterrollen gehen nicht einfach wieder weg. Wenn wir sie einmal erlernen, dann speichern wir sie ab. So können sie uns unser ganzes Leben lang beeinflussen. In unserer Gesellschaft gibt es Geschlechterrollen in unterschiedlichen Lebensbereichen. Sie bestimmen unsere Berufe oder wie wir zusammen als Familie leben. Und das Bild, das wir über uns selbst haben. Viele Menschen auf der ganzen Welt kämpfen dafür, dass sich Geschlechterrollen immer weiter auflösen. Sie finden, Geschlechterrollen benachteiligen manche Menschen. Deswegen sind sie für mehr Gleichberechtigung aller Geschlechter.  

Typisch Junge, typisch Mädchen - gibt es das überhaupt? 

Wir dürfen nicht vergessen, dass jeder Mensch unterschiedlich ist. Wir werden nach der Geburt als Junge oder Mädchen eingeteilt. Das heißt aber nicht, dass wir uns auch so fühlen. Wenn du mehr über Geschlechter wissen möchtest, schaue dir diesen Artikel an.  

Merke dir: Du darfst mögen, was du willst, egal ob du ein Junge oder Mädchen bist. Nichts ist weniger oder mehr normal für ein Geschlecht. 

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Eure Kommentare

Was auch traurig ist: Ich habe ein paar sehr gute/beste Freunde (Jungs) und jedes Mal, wenn ich mit ihnen mich unterhalte, ziehen andere direkt einen dummen Spruch. Dürfen Mädchen etwa nicht mit Jungen befreundet sein, ohne dass man was Großes reininterpretiert???

Ein sehr informativer Artikel! 👍

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ich bin auch dafür ,dass sich Geschlechterrollen weiter auflösen