Ha­ni & Is­hu: Fake-Da­ting leicht ge­macht

Meine Meinung: 

Das klingt vielleicht nach typischen Liebesgeschichten und unrealistischen Teenie-Filmen, aber ich möchte jetzt erzählen, warum mir das Buch unglaublich gut gefallen hat und warum es viel mehr ist als eine Highschool-Freundschafts-Liebesgeschichte.

1. Lesbisch/Bisexuell-sein

Meistens sind Buchfiguren ja hetero, als Mädchen+Junge. Ich finde es richtig toll, wenn mal jemand eine andere Orientierung hat.

2. Bengalische Kultur

Man erfährt sehr viel über die bengalische Kultur, aber auch welche Unterschiede es gibt und warum nicht alle bengalischen Personen ähnlich sind. Mir hat gut gefallen, dass sehr oft bengalische Wörter vorkommen, die ich meistens sofort gegoogelt habe.

Sie werden oft gar nicht erklärt und man kann dann selber mehr dazu erfahren. Es gibt so viele Details, zum Beispiel werden echte, indische Lieder erwähnt.

3. Freundschaft (gut und schlecht)

Die Freundschaft von Hani und Ishu ist sehr schön beschrieben. Ich habe mir sofort eine Freundin wie sie gewünscht.

Allerdings sind auch Hanis weniger gute »Freundinnen« ein wichtiges Thema. Ich muss leider sagen, dass ich mich sehr gut hineinfühlen kann, weil ich ähnliche Situationen kenne. Ich musste mehrmals fast weinen, als sie sich gegenüber Hani sehr falsch verhalten haben und Hani aber nicht mal böse ist.

4. Religion

Das ist eine Sache, die in Büchern kaum vorkommt! Hani ist muslimisch, aber ich denke, wenn ihr religiös seid, könnt ihr euch bestimmt gut mit ihr identifizieren, egal welche Religion ihr habt. Mir ging es zumindest so.

Religion steht nicht im Vordergrund oder so, aber weil es in ihrem Alltag eben schon eine Rolle spielt, kommt das eben auch mal vor.

Ich finde sehr gut, dass zum Beispiel dieses Thema angesprochen wird: Wenn man eigentlich immer abends und morgens betet, was ist, wenn man mal bei Freunden übernachten will?

Ich spoilere jetzt nicht, wie das im Buch ist, aber ich liebe, wie das beschrieben wird.

Mir gefällt sehr gut, dass es im Buch nicht so ist, dass Hani von ihren Eltern vorgeschrieben bekommt: »Du darfst nicht bei Freundinnen schlafen, wenn dann das Abendgebet ausfällt«, »Du musst im Koran lesen« oder »Du darfst nur halal essen!«

Sie möchte das alles selbst und entscheidet auch für sich, wie sie ihre Religion auslebt und was ihr wichtig ist. Ich habe das Gefühl, in Büchern und Filmen werden Religionen manchmal so gezeigt, als wäre alles voller Zwang und Regeln.

Leider gibt es auch Stellen, wo Islamfeindlichkeit passiert.

5. Rassismus

Außerdem erleben die Charaktere leider auch Rassismus. Das Buch ist insgesamt nicht wirklich ernst oder traurig. Ich weiß nicht, ob man sich das jetzt gut vorstellen kann, denn diese Themen SIND schlimm. Aber stellt euch das so vor, dass hier Dinge angesprochen werden, die im echten Leben im Alltag wirklich passieren können und die Leute denken sich nicht viel dabei. Sie wissen nicht, dass es andere verletzt, wenn sie bestimmte Dinge sagen.

Das waren ein paar Beispiele, aber ich finde eigentlich alles an dem Buch richtig toll! Übrigens ist die Sache mit Fake-Dating nicht die einzige Handlung, wie ihr euch jetzt vielleicht denken könnt.