Das töd­li­che Ge­heim­nis - Ka­pi­tel 7

Kapitel 7

Draußen zu laufen war gar nicht soo einfach. Als sie noch normal groß waren, hatten sie die Luft kaum gespürt, aber jetzt gerieten sie bei jedem Luftzug ins stolpern. Sie waren einfach zu leicht. "Wenn ein starker Wind kommt, werden wir vielleicht einfach in die Luft gehoben und woanders hin getragen!" sagte Theo.

"Stimmt", sagte Lani. "Nimm lieber meine Hand. Wir sollten uns ab jetzt immer aneinander fest halten. So werden wir wenigstens nicht getrennt, falls es pasiert."

Sie fassten sich an den Händen und liefen weiter.

Die Grashalme waren doppelt so hoch wie sie und man sah schlechter in die Ferne, weil der Blick verstellt war von kleinen Steinen, Blumen oder halt Gras. Aber sie kannten sich ja gut in ihrem Garten aus und wussten, wo sie hin laufen mussten. "Wir können nicht die Vordertür nehmen!" fiel Lani da plötzlich ein.

"Warum denn nicht?", fragte Theo und zog beide Augenbrauen hoch.

"Na denk doch mal nach. Es führen 3 Treppenstufen unsere Vordertür hoch. Meinst du, wir können bei unserer Größe auch nur eine davon hochklettern?"

"Oh..." Theo verstummte. Lani hatte recht. Sie mussten durch den ganzen Garten laufen und von hinten ins Haus kommen, durch die Terassentür. Dort gab es keine Treppenstufen. Aber sie wussten auch, das die Terassentür zugezogen war. "Egal, darum kümmern wir uns wenn es so weit ist", dachten sie und kämpften sich weiter durch das Gras.

In diesem Augenblick brach etwas massiges aus dem Gestrüpp hervor. Zuerst verstanden sie gar nicht was es war. Doch dann merkten sie, das es ein pechschwarzer Käfer vor. Seine Facettenaugen schimmerten schwach. An den Beinen hatte er stachlige Haare. Er hatte sie wohl noch nicht bemerkt, denn er schaute in verschiedene Richtungen.

"Den sollten wir lieber nicht stören", flüsterte Lani. Seine Kieferzangen sahen stark aus und er klickte damit herum. Die beiden Kinder standen stocksteif und bewegten sich nicht, während der Käfer langsam weiter lief. Er schien etwas entdeckt zu haben, denn plötzlich startete er einen Angriff und packte mit seinen Kieferzangen etwas kleines, das sich wehrte und zappelte. Theo schluckte und war froh, dass er nicht dieses kleine war was da gepackt wurde. Sie sahen zu wie der Käfer mit seiner Beute verschwand.

"Wahrscheinlich war es ein noch kleinerer Käfer den er gefressen hat oder eine kleine Raupe", sagte Lani. Theo nickte. Er schloss die Hand noch fester um Lanis Hand und sein Herz schlug wie wild, als er an die Gefahr dachte in der sie gerade waren.