Eure Geschichten

Mein ab­so­lut (un)nor­ma­les Le­ben - 3. Ka­pi­tel

Undercover Mission

Knapp zehn Minuten nach unserem Telefonat stand Pauline an unserer Haustür und klingelte Sturm. Ich konnte nur kopfschüttelnd zur Tür gehen und sie öffnen. Mama war darauf natürlich auch aufmerksam geworden, also stapfte auch sie zur Haustür. Ich zerrte Pauline schnell an der verwundert schauenden Mama vorbei in mein Zimmer und belehrte sie ersteinmal über ihr Fehlverhalten: "Du kannst doch nicht einfach so sturmklingeln! Ich dachte das sollte eine undercover Mission werden keine overcover Mission!" "Ja, tut mir leid. Ich war nur so im Stress und dachte alles müsste schnell gehen. Da habe ich das vergessen.", sah Pauline ihren Fehler ein. "Ist nicht schlimm. Nur in Zukunft solltest auch du darauf achten.", meinte ich versöhnend.

"Okay, wie machen wir weiter?" Pauline zog schweigend ein Tütchen aus ihrer Jackentasche. Sie öffnete es und breitete den Inhalt auf dem Teppich meines Zimmers aus. "Wow, wo hast du das denn alles her?", fragte ich erstaunt. "Geheime Quellen! Ich dachte, es wäre eine geheime Mission?!", meinte Pauline geheimnisvoll. Vor uns auf dem Teppich lagen nämlich ein Pinsel, ein streifen Klebeband, ein weißes Papier, ein schwarzes Pulver, eine Sonnenbrille mit Spiegeln rechts und links an den Seiten und noch so einiges mehr, was echte Agenten eben benötigen! Damit war der Ärger sofort verflogen! Ich holte schnell auch noch meinen Buch-Tresor. Von außen sah es aus wie ein ganz normales Buch, aber wenn man die ersten Seiten aufschlug, sah man, dass dann eine Harte Klappe kam, die man nur mit einem Zahlencode öffnen konnte. "Darin können wir unsere Beweise aufbewahren.", meinte ich. Pauline fand die Idee gut, denn sie nickte begeistert mit dem Kopf.

Eine dreiste Lüge 

Nachdem wir alle Utensilien sicher verstaut hatten, schlichen wir langsam die Treppe hinunter und durch den Flur in Richtung Wohnzimmer. Die Tür zum Wohnzimmer war nur angelehnt und man konnte meine Mutter und Alfred gut reden hören. "Üch danke ühnen vielmals, dass Sie süch die Mühe gemacht haben und mür die entsprechenden Bücher herausgesucht haben.", hörte ich eine kratzige undeutliche Stimme. Diese musste du Alfred gehören. Das war das erste Mal, dass ich Alfred sprechen hörte. "Aber gerne doch. Sie sind einer meiner treuesten Kunden! Für Sie habe ich das doch gerne gemacht!", säuselte Mami zurück. Soso, das sind ja Neuigkeiten. Für diesen komischen Alfred macht sie alles, schmeißt sogar alle Bücher aus unserem Regal und weckt mich an einem Samstagmorgen um 8:30 Uhr, aber mich, mich kann sie ja wecken, auf mich muss sie ja keine Rücksicht nehmen. Mir gefiel dieser Alfred immer weniger. "Also dann werde ich mich langsam wieder auf den Heimweg machen. Dürfte ich mir bei Ihnen eben noch ein Glas Wasser nehmen?", knödelte Alfred. "Aber sicher doch, aber sicher doch. Bedienen sie sich! Gläser finden Sie in der Küche im Schrank links oben. Unter dem Schrank stehen auch die Wasserflaschen!", umschmeichelte Mami Alfred. Ich gab Pauline ein Zeichen, dass wir ihm in die Küche folgten.

Die Küchentür stand sperrangelweit offen, meine beste Freundin und ich versteckten uns um die Ecke, aber gerade noch so, dass wir in die Küche gut hineinschauen konnten. Mit dem, was dort passierte, hätte ich nicht gerechnet, obwohl ich es mir eigentlich schon hätte denken können. Alfred wollte nämlich in keinster Weise etwas trinken! Nein! Er ging direkt am Schrank mit den Gläsern (und den Wasserflaschen) vorbei und steuerte direkt auf die Kellertreppe zu. Man konnte bei uns nämlich durch die Küche zur Kellertreppe und somit in den Keller gehen. Was wollte dieser Alfred denn jetzt bitte in unserem Keller???!!! Pauline fand es anscheinen auch sehr spannend, denn sie kniff mich so stark in den Unterarm, dass ich wirklich die Zähne zusammenbeißen musste um nicht laut aufzuschreien. Deshalb dreht ich mich auch aprupt zu ihr um und warf ihr einen giftigen Blick zu. Pauline machte ein entschuldigendes Gesicht, doch schlagartig wurde ihre Miene ängstlich. Sie deutete stumm hinter mich und ich drehte mich ein weiteres Mal um, diesmal wieder richtung Küche. Dort konnte man Alfred nirgends mehr sehen. Doch die Kellertür sah genauso aus wie vorher, sie war abgeschlossen. Mami sperrte den Keller nämlich immer ab, damit keine Viecher, wie sie die Tiere nannte, an unser Essen kamen. Aber wie gesagt, der Keller war davor sowie jetzt abgeschlossen. Wir rüttelten ein bisschen an der Tür um auch sicherzugehen, aber sie war wirklich abgeschlossen. Einen zweiten Ausgang von unserer Küche gab es nicht, nur den, an dem wir die ganze Zeit gestanden waren. Und ich glaubte nicht, dass sich dieser Alfred in einen unserer Schränke gefaltet hatte.

Wo ist Alfred?

"Was machen wir denn jetzt, Sinja?", wisperte Pauline mit ins Ohr. "Keine Ahnung. Wo ist der Typ den bitte hin?", fragte ich sie. Und prompt hörte man ein ziemlich lautes knacken. Pauline und ich fuhren zusammen. Das knacken war aus der linken, hinteren Ecke der Küche gekommen, genau da, wo die Tür zur Kellertreppe war. "Sinja!", stieß Pauline erschrocken aus. Sie hatte sich mittlerweile an mich geklammert und ich sah ihr an, dass sie am liebsten auch noch mit den Zähnen klappern würde, so viel Angst hatte sie. Als sie bemerkte, dass ich sie schon seit gefühlten 2 Minuten anschaute, machte sie endlich ihren Arm von mir los und machte einen Schritt auf die Kellertür zu. Mama hatte sich gleich nachdem Alfred auf die Küche zu gegangen war nach oben verkrochen, ihr war es anscheinen völlig egal, was so ein Fremder, und noch dazu so komischer Mann bei uns im Haus machte. Naja, aber umso besser war es für uns, dann mussten wir uns keine Ausreden für Mama ausdenken, was wir in der Küche machten und so weiter. Denn Mami hätte sicher gesagt, dass dieser Alfred komplett in Ordnung wäre und ich ihn nett und nicht wie einen Schwer-Verbrecher behandeln sollte. Er war aber genau einer dieser Sorte, ein Schwer-Verbrecher! Zumindest glaubte ich das.

 

Das war's auch schon wieder für heute! Schreibt mir gerne in die Kommentare, was euch an der Geschichte gefällt, was euch vielleicht auch nicht so gut gefällt und natürlich auch wieder eure Wünsche für die Geschichte!

Eure Kleopatra wink

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Eure Kommentare

Liebe Kindersache-Redaktion, ich habe einen Artikel von mir schon vor ein paar Tagen (16.04.21) eingereicht, aber er wurde bis jetzt noch nicht veröffentlicht! Kommt der noch irgendwann? LG Kleopatra

Hallo Kleopatra! Artikel die liegen bleiben sind oftmal die, bei denen uns irgendwas nicht passt. Wenn das so ist, dann schreiben wir euch eine E-Mail, also schau immer mal wieder in dein E-Mail-Postfach. smiley Falls du den Artikel zu deinem Jubiläum meinst: Solche Artikel schalten wir nicht mehr frei, da kindersache kein Wettbewerb werden soll, bei dem es darum geht, die meisten Beiträge zu haben oder am längsten auf kindersache zu sein. Viele Grüße, dein ks-Team.

Meeeega gut

OMG, cool!

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Die Geschichte ist wirklich est spirzenmässsig ich freue mich schon auf den nächsten Teil !