Eure Geschichten

#Nacht­Clan - Die Ge­schich­te von Mit­ter­nachts­licht #9

Das geheime Versteck

Der halbe Mond schien hell auf das Lager und das Silbervlies leuchtete beruhigend. Aber trotz allem konnte Mitternachtspfote nicht schlafen. Unruhig knetete sie ihre Pfoten und schaute immer wieder an die Decke des Schülerbaus. Sie dachte an Felspfote - und auch an Wasserpfote. Er war kaum aus ihren Gedanken rausgekommen, seit ihrem Gespräch. Plötzlich stöhnte Felspfote leise. Was war los? Ich ging weiter in den Bau hinein zu ihm. Plötzlich schnellte Felspfotes Kopf nach oben und seine orangenen Augen leuchteten Mitternachtspfote durchdringend an. Dann sank Felspfotes Kopf wieder auf seine Pfoten und die Augen des Katers schlossen sich. Mitternachtspfote schauderte. Was war das gewesen? So konnte sie auf gar keinen Fall einschlafen. Also bettete sie sich gemütlich VOR dem Schülerbau und blickte in die Sterne.

"Hey", flüsterte eine Stimme. Wasserpfote. Mitternachtspfote drehte mich um. "Du kannst wirklich nicht schlafen, oder?", fragte er. Mitternachtspfote nickte. "Ich weiß", grinste Wasserpfote. "Folg mir." Er schob sich neben mir aus dem Bau und trottete aus dem Lager. "Wo willst du hin?", protestierte Mitternachtspfote. "In ein geheimes Versteck." Mitternachtspfote zögerte nicht und folgte Wasserpfote sofort aus dem Lager.

Der Wald, in dem das Lager war, war gar kein richtiger. Er war mit unzähligen Bächen und kleinen Flüssen durchzogen und die dünnen Baumstämme, die um sie herum in die Luft ragten, bieteten keinen Schutz. Aber sie jagten schließlich auch nicht im Unterholz! Wasserpfote lief über eine komplett baumlose Lichtung und zeigte auf ein Brombeergestrüpp. Mitternachtspfote sah ihn stirnrunzelnd an. Brombeerbüsche oder ähnliches waren extrem selten in unserem Territorium. Sie hatte keine Lust von Dornen zerkratzt zu werden. "Dir wird nichts passieren", meinte Wasserpfote und winkte Mitternachtspfote zu ihm. Dann schlüpfte er durch die dichten Ranken. Zögerlich folgte Mitternachtspfote ihr.

Das Gestrüpp war mit einem sauberen Pfad durchzogen, auf dem nichtmal ein einziger Dorn zu sehen war. "Was ist das?" fragte Mitternachtspfote, bevor sie eine Pfote auf den Pfad setzte. "Der Pfad wurde vermutlich von Zweibeinern gemacht. Sie kommen regelmäßig hierher." "Was?!", rief Mitternachtspfote. "Wieso hat das nie jemand gesehen?" Wasserpfote zucke mit den Schultern. "Ich weiß nicht." Mittlerweile war Mitternachtspfote auch bei ihm angekommen. Das Gestrüpp war größer, als sie gedacht hatte. Jetzt erst sah sie sich richtig um. Sie waren in einer Art Bau. Brombeerranken wuchsen schützend über den Beiden als Dach und man würde sie nicht sehen können. "Mitternachtspfote, kannst du jetzt schlafen?", miaute Wasserpfote. "Ich denke schon", antwortete Mitternachtspfote, rollte sich zusammen und versank schnell in einem tiefen Schlaf.

Am nächsten Morgen

Etwas stupste Mitternachtspfote an. Gähnend richtete sie sich auf. Wasserpfotes hellblaue Augen blickten in ihre. "Mitternachtspfote, wir müssen zurück ins Lager. Heute wirst du im Territorium herumgeführt!" Mitternachtspfote wurde hellwach. "Dann schnell!", rief sie und jagte durch den Pfad im Dornengestrüpp und in die Richtung, von der sie vermutete, dass sie die vom Lager war. Wasserpfote preschte ihr hinterher, also musste sie richtig sein. Die Beiden bogen ab zum Lager und sahen schnell den schützenden Schilf. Sofort drosselte Mitternachtspfote ihr Tempo. Sie durfte nicht durch trappelnde Pfoten gehört werden. Vorsichtig übernahm jetzt Wasserpfote die Führung und die beiden Katzen schlichen am Rande des Lagers entlang. Glücklicherweise lag der Schülerbau direkt bei ihnen.

So leise wie möglich schlüpften Wasserpfote und Mitternachtspfote in den Bau und Mitternachtspfote versuchte, sich in eine Position zu bringen, die so aussah, als ob sie die ganze Nacht selig schnarchend in ihrem Bau gelegen hatte. Das tat sie gerade noch rechtzeitig, denn schon nach kurzer Zeit trat Sternenherz in Mitternachtspfotes Bau und gab ihr einen kleinen Nasenstuber. "Aufwachen!", flüsterte sie sanft. Mitternachtspfote schlug ihre Augen auf und stöhnte: "Ich bin so müde!" "Kenn ich", meinte Sternenherz. "Nach einem Stück Frischbeute wirst du dich besser fühlen." Mitternachtspfote nickte und schlüpfte aus ihrem Bau.

Während sie zum Frischbeutehaufen trottete, erwachte das Lager. Die Patrouillen wurden eingeteilt und die Jungen hüpften aus ihrem Bau, voller Energie und bereit zu Spielen. Mitternachtspfote seufzte. Jungen. Wie schön diese Zeit gewesen war, ohne Pflichten! Trotz ihrer Eigenschaft, schwer Freunde zu finden. Mitternachtsjunges nahm sich einen Fisch vom Frischbeutehaufen und verschlang ihn hastig. Es war nur ein Kleiner gewesen. Mitternachtspfote setzte sich auf und wartete ungeduldig auf Sternenherz. Als sie kam, lief sie sofort in Richtung Lagereingang. Mitternachtspfote folgte ihr. Plötzlich rannte keuchend Bienenkreis vor ihre Nase. Sein Fell war verfilzt und seine Bernsteinaugen riesig. "Dachs, Dachs!", keuchte er.

Fortsetzung folgt...

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Eure Kommentare

Tolle Geschichte! :D

Richtig Cool

 

Ich liebe Katzengeschichten zu lesen (und zu schreiben)