Spio­ne im Ein­satz (Ka­pi­tel 5)

Ab ins Krankenhaus

Louisa ist echt toll. Auch Lotte hatte inzwischen ihr Interesse an ihr gefunden. Von nun an ist sie Jojo 2.0! Sie ist genauso intelligent wie er, deshalb passt der Name ganz gut. "Ich habe heute Nacht einen Plan entwickelt, an das Lebenselixier zu kommen. Passt auf!", sagte sie in diesem Moment zu uns und rollte einen Papierbogen auf dem Tisch aus. "Ich kapiere das nicht! Auf deinem Plan ist das ganze Krankenhaus mit allen Geheimwegen drauf? Krass! Wo hast du den gefunden?!", fragte Lotte neugierig. "Geheim! Nein Spaß: den gibt's kostenlos im Internet, wirklich! Hätte ich nicht gedacht, dass sowas frei zugänglich ist! Na ja, auf jeden Fall ist das Versteck der Medizin hier in diesem kleinen Putzkämmerchen im Keller oder hier, im Obergeschoss, neben der Intensivstation. Wer will wo suchen?", erklärte Louisa. "Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich gerne an der Intensivstation vorbeischauen. Da war ich schon Mal, den Weg kenne ich", schlug Kalle vor. Wir nickten einheitlich. Lotte beschloss, dass sie mit ihm kam, noch etwas unterstützt zu werden. "Komm Louisa, wir rufen schnell Jojo an, um zu sehen, warum er plötzlich keine Lust mehr auf Spionage hat, und dann suchen wir in der Putzkammer nach dem Elixir, okay?", meinte ich.

Was war mit Jojo?

Noch bevor sie antworten konnte, holte ich mein Handy heraus und rief Jojo an. Wenige Sekunden später nahm er ab. "Was? Warum rufst du an?", fragte er stinkig. Schnell antwortete ich: "Warum hörst du auf mit Spionage? Warum? Wir brauchen ein Genie wie dich!" "Frag Kalle. Der will mich doch nicht dabei haben! Dabei macht Spionage keinen Spaß", murmelte er und legte auf. Verblüfft starrte ich mein Handy an und wechselte den Blick zu Kalle, der gerade zusammen mit Lotte das Versteck verließ. "Halt, Kalle! Warte Mal kurz!", brüllte ich ihm hinterher, doch er war schon zu weit weg. "Was ist denn? Kann ich dir vielleicht helfen?", fragte Louisa. Nein, keine Antwort geben, Mia!, sagte ich mir. Dann rannte ich Kalle hinterher, Louisa verfolgte mich. "Kalle, halt! Bleib stehen!", schrie ich erneut. Dieses Mal drehte er sich um. "Hey, Mia. Wolltet ihr nicht zum Krankenhaus für unseren Fall?", sagte er unschuldig. Doch ich war jetzt richtig sauer. "Du hast Jojo gesagt, du willst ihn nicht im Team haben. Du hast ihn vertrieben! Du solltest nicht mehr im Team sein, Jojo sollte bleiben!" Meine Stimme versagte für einen Moment. "Hey, hey, hey! Mach Mal halblang! Wer hat dir das gesagt?", unterbrach mich Kalle, doch ich ignorierte ihn. "Du bist so gemein! Warum verbietet du Jojo, in unserem Spionageteam zu sein?", schrie ich. Die Worte, die danach aus meinem Mund kamen, verrate ich lieber nicht. "Stimmt das, Kalle?", flüsterte Lotte leise, gleich würde sie weinen. "So ein Quatsch! Ich werfe doch nicht so ein Genie aus dem Team! Ich glaube, es piept bei euch!", brüllte diesmal Kalle und rannte davon. Was hatte ich getan? Was hatte er getan? Ich könnte kaum noch klar denken.