Eure Geschichten

Wild Birds (4. Ka­pi­tel)

4. Kapitel

Kurzschnabel und sein Geheimnis 

Wird Dunkelkopf mir glauben? fragte sich Blaufeder schon zum dritten Mal auf dem Weg zur Großen Versammlung. Er musste sich immer wieder daran erinnern wie Dunkelkopf ausgesehen hatte als er ihr das Geheimnis anvertraute. Inzwischen war eine Nacht vergangen seitdem Dunkelkopf diese Sache wusste, aber Blaufeder war sich immer noch nicht sicher. Die Gruppe war inzwischen schon fast bei den alten Eichen.

Als sie fast da waren flog Rabenfeder etwas langsamer, und beobachtete Kurzschnabel genau, dann flüsterte Rabenfeder leise: „Kurzschnabel scheint irgendwie aufgeregt zu sein!“ Auch Blaufeder sah, dass Kurzschnabel immer wieder seinen verkrüppelten Schnabel an Äste rieb, und nickte deswegen kurz und flog dann über den Grasstreifen in Richtung Eiche, da Hellstern soeben das Zeichen gab, dass sie sich im Baum auf ihrem Territorium niederlassen sollten. Blaufeder, Graufeder und Rabenfeder setzten sich auf einen kleinen abseits gelegenen Ast, um alles noch mal zu besprechen. „Hoffentlich bekommen wir Mitstreiter aus anderen Schwärmen!“, piepte Blaufeder leise und ängstlich, damit es keiner hörte. Genauso leise sagte Graufeder: „Hoffentlich vergisst Hellstern nicht, beim „Anführer-Neuigkeiten-Austausch“ dem FelsenSchwarm Anführer zu sagen, dass die vom SchluchtSchwarm in ihr Territorium eingedrungen sind!“

„Schon wieder vergessen das Rotstern der Anführer des FelsenSchwarms ist?“, fragte Rabenfeder genervt. Das Gelände stieg auf der Seite des SchluchtSchwarm Gebiets an, und von dort kamen jetzt auch die fehlenden des SchluchtSchwarms eilig herbei geflattert. Auf der anderen Seite, dort wo die Menschen lebten, war der ganze Boden verseucht von verdrecktem und verdorbenem Wasser und stinkenden Menschen-Müll. Inzwischen waren Hellstern und Schwarzbürzel zu den anderen Anführern geflogen, die sich schon auf den kahlen Baum in der Mitte positioniert hatten. Der Baum wurde in der Zeit, in der die Schwärme entstanden waren, von einem Blitz getroffen, und hieß seitdem: „Donner-Baum“.

Die Versammlung beginnt

Ein durchdringendes piepen beendete all die Gespräche. Dann, nachdem alles verklungen war, fing Rotstern an zu reden: „Wir, der gesamte FelsenSchwarm, und auch alle anderen Schwärme, wir alle haben ein Problem: Menschen. Vor allem wir sind betroffen, denn unser Gebiet grenzt genau an das Menschen-Territorium. Fast alles was wir essen ist wegen der Menschen verdorben!“ „Uns geht es nicht anders!“, meldete sich Nebelstern, der Anführer des SchluchtSchwarms, zu Wort, „Deshalb brauchen wir irgendwie Hilfe!“ Gelbfuß, der zweite Anführer des FelsenSchwarms meinte an Hellstern gewandt: „Dann könnten wir doch Beeren und Körner vom WaldSchwarm bekommen!“ „Niemals! Ihr bekommt nichts!“, entgegnete Hellstern, „Wir haben schon genug Probleme:

WaldSchwarm

Erstens, wir haben das kleinste Gebiet von allen, zweitens, wir haben auch jetzt schon nicht gerade viel Ausbeute auf den Feldern, und drittens, um an gutes Futter zu kommen müssen wir den Graufluss überqueren, oder wie ihn die Menschen nennen: „Straße“. Dort sind schon drei von uns verendet. Also ich bin dafür das wir nur in großer Not uns unter den Schwärmen Futter geben.“ „Ich bin auch Hellsterns Meinung“, sagte Rotstern beklommen, er schien daran zu denken wie es in einer Notsituation wegen der Menschen sein würde. „Unsere Seherin Glanzrücken hat auch schon Warnungen vom Schwarm der toten bekommen, das Unheil naht! Wir müssen uns in Acht nehmen!“, hob Hellstern wieder das Wort.

„Unsere Seherin Glanzstein auch!“, meldete sich Rotstern wieder. Nach all dem redete Nebelstern darüber das in seinem Schwarm in letzter Zeit immer mehr Vögel an Luftsackmilben litten. Doch Blaufeder interessierte das alles nicht mehr, er dachte nur noch an Gelbfuß, er hatte sich ja schließlich gegen den WaldSchwarm ausgesprochen, und deshalb war es gut möglich das er das gleiche Ziel wie Kurzschnabel haben könnte. Aber er dachte auch an Glanzrücken und Glanzstein, die wie alle Seherinnen und Seher das Wort „Glanz“ im Namen hatten, sie hatten alle Botschaften bekommen, dass Unheil nahen würde, leider wusste anscheinend auch der Schwarm der Toten nicht was für Unheil kommt. Es ist aber auch anders sehr kompliziert, denn es können nur Seher und Seherinnen Botschaften erhalten, und außerdem sprach der Schwarm der Toten oft in Rätseln. (Das hatte zumindest Glanzrücken gesagt.)

Kurzschnabel und Gelbfuß

Graufeder zischte gerade Rabenfeder etwas zu, dieser nickte und flüsterte zu Blaufeder: „Kurzschnabel und Gelbfuß sollten wir jetzt im Auge behalten!“, und riss Blaufeder damit aus seinen Gedanken. Blaufeder meinte, nach dem er wieder in der Wirklichkeit war: „Hab ich auch schon mitbekommen! Wahrscheinlich ist das einer von Kurzschnabels Anhängern.“ „Also, das ist der Beweis dafür…“ „Naja noch nicht ganz“, Unterbrach Rabenfeder, Graufeder. „Stimmt!“, jetzt wurden alle drei nachdenklich. „Aber es ist trotzdem gut möglich“, meinte Blaufeder nach einer Weile. Wie aus dem nichts tauchte plötzlich Hellstern auf, und meinte: „Wir wollen los, sonst verpasst ihr noch die Zusammenfassung von heute!“ Rabenfeder und Graufeder flogen ohne ein weiteres Wort hinter dem Schwarm her. Blaufeder dicht hinter ihnen.

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