Ho­lo­caust-Ge­denk­tag

Veranstaltungen zur Erinnerung an den Holocaust 

Der Deutsche Bundestag erinnerte gestern an die Opfer des Nationalsozialismus zum jährlichen Holocaust-Gedenktag. Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Dort wurden über 1,5 Millionen Jüdinnen und Juden ermordet. Der Holocaust ist eine Bezeichnung für die rund sechs Millionen europäischen Menschen jüdischen Glaubens oder jüdischer Abstammung, die während des Zweiten Weltkrieges von den Nationalsozialisten umgebracht wurden. Seit 1996 erinnert das Parlament rund um diesen Tag mit Veranstaltungen an die Opfer. Teilgenommen haben zum Beispiel der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Bundeskanzler Olaf Scholz. In Berlin legten sie auf dem Denkmal für ermordete Juden Europas Kränze nieder. Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen fanden Gedenkveranstaltungen statt.  

Erinnerungskultur 

Eine Überlebende des Holocaust, Inge Auerbacher, forderte die deutsche Bevölkerung auf, sich gegen Antisemitismus zu stellen. Antisemitismus meint die Diskriminierung und Feindlichkeit gegen Jüdinnen und Juden. Die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas rief in ihrer Rede im Bundestag dazu auf, wachsamer gegenüber Juden-Hass und Juden-Feindlichkeit zu sein. Antisemitismus ist noch immer, 77 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges, ein Problem in ganz Deutschland.  

Auch Israels Parlamentspräsident Mickey Levy hielt eine Rede. In dieser machte er darauf aufmerksam, dass die Demokratie wieder in Gefahr ist. Der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, sagte in einem Interview: "Erinnert werden darf nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen. Die Bevölkerung muss sich mit diesem Teil der Geschichte beschäftigen, denn er darf nicht in Vergessenheit geraten."