Eure Geschichten

Ei­ne Gott­heit na­mens Shai­wan (Ka­pi­tel 6)

Kapitel 6:

Der nächste Morgen war wie alle Morgen. Als sie eigentlich in die Schule müsste, ging sie in den Wald, an die Stelle, an der sie letztes Mal die seltsamen Stimmen hörte. Sie blieb immer mal auf den Weg stehen, blähte ihren Brustkorb auf, breitete die Arme aus und genoss den Duft des Waldes und die frische Luft. Als sie den Ort erreicht hatte, fühlte sie sich sehr seltsam, so als würde es mit jedem Schritt kälter werden und als würde sie die Kälte, die sie umgab, von unten bis oben in sich aufnehmen. Nein, „aufnehmen“ ist das falsche Wort, sie nahm die Kälte nicht auf, sie sog sie an und in sich auf. Sie blieb verwundert stehen, ihre Zähne klapperten und sie hatte ihre Arme um ihren Brustkorb gelegt und presste ihre Arme um sich. Plötzlich verwandelte sich die eisige Kälte in wohlige Wärme.

Dann zog ihr Lebenslauf vor ihrem inneren Auge vorbei, bis die verschwommenen Bilder scharf wurden. Langsam öffnete sie ihre Augen, es sehr warm, vermutlich war es Sommer, die Sonne schien und sie sah ihre Eltern auf einer Picknickdecke liegen. Da rannten Dora und Annika aus dem Gestrüpp heraus und auf sie zu. Doch irgendwas war an den beiden anders. Hhhm…, was war das, was ihr komisch vorkam?

Sie waren Kleinkinder, vielleicht 3-4 Jahre alt! Aus Schock schaute sie an sich hinunter und merkte, dass sie ebenfalls die plumpe Figur eines Kleinkindes hatte, sie trug ein ROSA Kleid! Sie hasste rosa! Als sie aufblickte, zog wieder ihr Leben an ihr vorbei.

Es verschärfte sich wieder und stoppte an einer neuen Stelle:

Es war Winter, sie hatte einen dicken Mantel an, ihre Hände steckten in albernen Fäustlingen. Sie spürte ihre Nase vor Kälte nicht mehr, auch ihre Hände zeigten Anzeichen, trotz der warmen Handschuhe, einer baldigen Gefühlslosigkeit. Sie saß im Schneidersitz, auf ihrem Schoß erkannte sie den blutigen Kopf eines Rehes. In ihrer Hand befand sich eine Mullbinde. Sie rückte ihre Brille zurecht, warte, eine Brille? Diese Scene hatte sie noch nie erlebt! Verwirrt schaute sie in die ängstlichen Augen des verwundeten Rehes. In diesem Moment zog wieder ihr Leben an ihr vorbei. Man, das musste aufhören!

Diesmal endete es sehr viel schneller und abrupter:

Wieder saß sie an der gleichen Stelle, etwa im gleichen Alter wie zuvor. Sie saß im Herbst, ihre Lieblingsjahreszeit (weil da immer alles so bunt ist), auf ihrer Picknickdecke, ein neues Eichhörnchen kletterte auf ihr herum. Neben ihr saß ein seltsamer, fremder Junge und lachte ausgelassen, sie lachte „gezwungener Maßen“ mit.

Dann endete es mit einem lautem „Wusch“ und sie torkelte herum, ihr war schwindelig und übel, so übel. Ihre Knie wurden so weich wie Wackelpudding und gaben den Geist auf. Sie sackte erschöpft zusammen, alle ihre Gelenke gaben nach und sie schlief ein, sie schief einen unruhigen Schlaf.

PS: Es kommen frühestes nächste Woche Mittwoch neue Kapitel der Geschichten heraus, da ich bis Mittwoch für meine Freundin eine Geschichte schreiben muss (bzw. möchte). Tut mir leid!

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