Lo­ren­zo und die In­sel der ma­gi­schen Tie­re Teil 5 #App­le E

Unentdeckt bleiben

Das kann doch nicht wahr sein, dachte sich Lorenzo verzweifelt. Wie soll der Dieb denn bitte wieder auf freiem Fuß sein? Die Prätoren haben ihn doch verhaftet! Doch er ließ sich keine Angst machen.

Er konnte sich keinen anderen Olivenstand mehr suchen. Erstens würde das viel zu lange dauern und zweitens würde er dann auch noch seine Verabredung mit Nikolo verpassen. Also versuchte Lorenzo sich zu verkleiden, damit er nicht erkannt wurde. Er zog sich ein Stofftuch über den Kopf, das er immer in seiner Tasche hatte und zog seine Sandalen aus. Schnell packte er diese in seine Taschen. Hoffentlich hat der Dieb mich nicht gesehen, dachte Lorenzo panisch.

Angekommen am Olivenstand 

Es waren nur noch zwei Leute vor ihm. Als beide bezahlt hatten, trat Lorenzo vor. Seine Hände waren schweißnass und seine Zunge klebt am Gaumen. Er versuchte, etwas zu sagen, doch es war, als würde sich ein dicker Frosch auf seine Stimmbänder setzen. Schließlich schaffte er es doch: "Hallo", stotterte er mit zittriger Stimme, "ich hätte gern ein Libra Oliven!" Wieder sah er im Blick des Diebes dieses irre Blitzen. Dieser sagte mit einem falschen Lächeln: "Gerne doch, junger Mann. Gehen wir nach hinten, ich habe vorne im Laden keine Oliven mehr." Über Lorenzo's Gesichtsausdruck huschte blankes Entsetzen, Angst und Verzweiflung. Er wollte weglaufen, doch seine Beine verweigerten ihren Dienst. Der Dieb packte sein Handgelenk und führte ihn hinter den Laden. "Du hast wohl gedacht, dass ich so einfach aufgebe, aber da hast du dich getäuscht", rief Lorenzo und riss mit einem Ruck an seinem Arm, den der Dieb festhielt. Doch der Dieb ließ sich davon nicht beeindrucken und führte den Jungen weiter. Schließlich standen sie vor einer hölzernen Tür. Der Dieb schubste Lorenzo die Treppe hinunter. Dann knallte er die Tür zu und schloss sie ab. Lorenzo hörte nur noch die Schritte des Diebes, die sich von der Tür entfernten.