Klassenchats - Was tun bei schwierigen Inhalten?
Online austauschen über den Klassenchat
Über einen Messenger können sich alle Klassenmitglieder online miteinander vernetzen. Das geht zum Beispiel in einem Klassenchat. Hier kann sich über Hausaufgaben, Termine und anstehende Klassenarbeiten ausgetauscht werden. Oft wird einem Klassenchat auch über private Themen gechattet. Das kann witzig sein, aber auch Probleme und Gefahren mit sich bringen.
Was ist ein Messenger?
Messenger bedeutet auf deutsch übersetzt “Bote”. Mithilfe eines Messengers können also Nachrichten, Bilder oder Videos in Echtzeit überbracht werden. Digital passiert das auf einer sogenannten Kommunikations-Plattform. Das sind Apps wie WhatsApp, Telegram oder auch Signal. Es können Nachrichten in einem Einzelchat oder einem Gruppenchat ausgetauscht werden.
Spam-Nachrichten
Einmal nicht aufs Handy geguckt und plötzlich gibt es 200 neue Nachrichten im Klassenchat. Nicht immer sind alle davon wichtig, oft handelt sich um Spam-Nachrichten. Das Wort “Spam” kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt so viel wie “Müll”.
Häufig machen sich Schülerinnen und Schüler einen Spaß daraus, in kurzer Zeit möglichst viele kurze Nachrichten ohne Inhalt in den Klassenchat zu schicken. Das können zum Beispiel Emojis, Memes, GIFS oder auch Schimpfwörter sein. Für viele andere im Chat sind die Spam-Nachrichten allerdings gar nicht lustig. Sie nehmen Speicherplatz auf dem Handy weg und können schnell überfordern wirken und ablenken.
Bilder und Sticker
Oft werden Klassenchats auch genutzt, um Fotos oder Sticker an alle Klassenmitglieder zu schicken. Das können Fotos aus dem Internet sein oder aber auch private Bilder, die sehr intim sind. Sie zeigen Schülerinnen und Schüler leicht bekleidet oder viel nackte Haut. Es kann auch vorkommen, dass in einem Klassenchat Fotos oder Sticker von weiblichen oder männlichen Geschlechtsteilen herumgeschickt werden. Ob sie fake sind oder echt, weiß man nie. Das Schlimme daran ist, dass ein Bild im Klassenchat nicht einfach gelöscht werden kann, wenn man es nicht selbst verschickt hat. Manchmal werden freizügige Bilder aus einem Privatchat an einen Gruppenchat weitergeleitet. Das kann für Betroffene sehr verletzen und traumatisierend sein.
Links
Es gibt viele Seiten im Internet, die für Kinder nicht geeignet sind. Dort werden sexualisierte Inhalte gezeigt. Manche Kinder finden es witzig, solche Internetseiten weiterzuleiten. Zum Beispiel in Form eines Kettenbriefes (lies dazu auch den nächsten Absatz). Bevor man einen Link öffnet, solltest du immer gucken, was in der Internetadresse geschrieben steht. Wenn die schon komisch aussieht oder auch nichts dazu geschrieben steht, öffne ihn lieber nicht.
Kettenbriefe
Klassenchats können auch dazu missbraucht werden, sogenannte Kettenbriefe zuschicken. Das ist eine Nachricht, in der dazu aufgefordert wird, den Text an eine bestimmte Anzahl an Menschen weiterzuleiten. Meistens wird damit gedroht, dass etwas sehr Schlimmes passieren wird, wenn man den Text nicht weitersendet und somit die Kette unterbricht. Deshalb machen Kettenbriefe vielen Kindern Angst und setzen sie sehr unter Druck.
Erinnere dich daran, dass nichts, was in einem digitalen Kettenbrief geschrieben steht, passieren wird. Denn vieles davon ist überhaupt nicht wahr. Wenn du trotzdem einen Kettenbrief erhältst, der dir Angst macht, solltest du dich an ein Elternteil oder eine Lehrkraft wenden.
Lies auch unseren Artikel: Kettenbriefe und Co. – Was tun?
Was machen, wenn der Klassenchat zu viel wird?
Es gibt viele Gründe, sich in einem Klassenchat nicht wohlzufühlen. Eigentlich wäre es ganz einfach, aus dem Chat auszutreten. Aber viele Informationen, die dort besprochen werden, möchte man nicht verpassen. Deswegen ist es wichtig, über ein Problem zu reden und nicht allein damit zu bleiben.
Spam-Nachrichten, Bilder oder Kettenbriefe in einem Chat treffen nicht nur einzelne Schülerinnen und Schüler, sondern die ganze Klasse. Deswegen kann es guttun, sich in der Gruppe darüber auszutauschen. Man kann das in der Klassenleiterstunde ansprechen. Dabei kann gemeinsam überlegt werden, was in einen Klassenchat reingehört und was nicht. Und Mut gemacht werden, Probleme auch im Chat anzusprechen.