Deutsches Kinderhilfswerk

„Bar­lach Go­Y­oun­g“: Mit Vi­deo­kunst die Welt ver­bes­sern

Der Deutsche Kinder- und Jugendpreis zeichnet jedes Jahr Projekte von Kindern und Jugendlichen aus, die sich sozial, kulturell, und politisch engagieren. In der Preiskategorie „Kinder- und Jugendkultur“ ist unter anderem „Barlach GoYoung“ nominiert, ein Projekt des Ernst-Barlach-Museums in Ratzeburg in Schleswig-Holstein.

Es richtet sich an Kinder und Jugendliche von 12 bis 18 Jahren, die in ihrer Schulbildung benachteiligt sind. Sie setzen sich im Projekt mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Rassismus, Armut und dem Klimawandel auseinander. Aus ihren Überlegungen heraus erschaffen sie Videokunst und werden außerdem zu Museumsbotschaftern und Museumsbotschafterinnen ausgebildet. Wir von der kindersache-Redaktion durften den Kindern und Jugendlichen, die beim Projekt mitmachen, ein paar Fragen stellen:

Wie seid ihr zum Projekt „Barlach GoYoung“ gekommen?

Barlach GoYoung: Wir sind auf „Barlach GoYoung“ durch unseren Jugendtreff oder unsere Schule aufmerksam geworden und haben uns angemeldet.

In den ersten Workshops im Oktober 2020 haben uns die Trainer und Trainerinnen verschiedene Themen vorgestellt, die schon vor mehr als 100 Jahren für den Künstler Ernst Barlach wichtig waren, wie zum Beispiel: die Zerstörung der Natur durch die Modernisierung, die gesellschaftliche Ungerechtigkeit, Armut, mangelnde Solidarität, Einsamkeit, Kriege und so weiter.

Wir haben dann überlegt, was sich bis heute verändert hat und ob auch für uns diese Themen wichtig sind. Wir haben uns dann jeweils in kleinen Teams die Sachen rausgesucht, die uns empören, an denen wir etwas ändern wollen und vielleicht auch ändern können.

Was habt ihr in den Workshops alles gemacht und erreicht?

Kind filmt anderes Kind mit Handy

Barlach GoYoung: Wir sind Botschafter geworden, und zwar durch unsere eigenen Filme.

Wir haben unsere Themen diskutiert und überlegt, wie wir sie ausdrücken können, sodass andere darauf aufmerksam werden.

Dann haben wir unsere Drehbücher entwickelt, gefilmt, geschnitten, Tonaufnahmen gemacht, Texte und Musik unterlegt und richtige fertige Filme gemacht. Wir waren gerade dabei, zu überlegen, wie wir andere Jugendliche, außer mit unseren Filmen, zum Nachdenken und Diskutieren bringen können. Wir haben schon ein eigenes Tabu- bzw. Activity-Spiel entwickelt mit Wörtern wie „Wachstum“, „Massenkonsum“, „Plastikmüll“, und so weiter. Dann kam Corona und wir konnten nur noch Zoom-Workshops machen. Aber eine erste Präsentation haben wir noch vor den Ferien geschafft, am 17. Juni. Da waren viele Jugendliche aus Hamburg bei uns. Hoffentlich kann es nach den Ferien weitergehen...

Wofür möchtet ihr euch mit dem Projekt gerne einsetzen?

Barlach GoYoung: Kurz können wir sagen: Für eine bessere Welt! Wir haben uns mit Kinderarmut und Rassismus beschäftigt, mit dem Ausgestoßensein, weil man arm oder anders ist, und mit Freundschaft und Solidarität und was diese bewirken können. Und natürlich haben wir uns auch mit dem Plastikmüll, unserem Konsum und wie wir unseren Planeten Erde retten können, beschäftigt. Aber es gibt noch viele weitere Themen, zum Beispiel, warum Menschen flüchten müssen und wie wir ihnen helfen können in ihrer neuen Heimat.

Warum würdet ihr gerne gewinnen und was würdet ihr mit dem Preisgeld machen?

Zwei Mädchen im Museum zwischen Ernst-Barlach-Plastiken

Barlach GoYoung: Wir würden gern gewinnen, weil wir unsere Arbeit wichtig finden. Wir würden gerne einen Jugendkunstclub für andere Jugendliche gründen, eine regelmäßige Werkstatt mit Aktionen in der Stadt und in Schulen. Wir denken noch nach: vielleicht würden wir gern ein Zelt anschaffen für den Museumsgarten, wo wir uns auch trotz Corona und Regen mit anderen treffen können. Und ein paar andere Dinge, zum Beispiel kleine Klapphocker, die wir leicht überall hin mitnehmen können oder eine Soundanlage, um im Garten oder auch drinnen die Musik aus vielen Ländern zu hören und die Tänze und Feste anderer kennenzulernen. Vieles ist denkbar. Wir entscheiden, wenn wir gewinnen.

Was macht euch bei den Workshops und Jugendtreffs im Rahmen von „Barlach GoYoung“ am meisten Spaß?

Barlach GoYoung: Ganz viel Spaß hat uns die Arbeit an unseren Filmen gemacht, aber auch die Spiele, das Übernachten und vor allem die Diskussionen und Gespräche. Und, dass wir so ein tolles Team geworden sind, obwohl jeder woanders herkommt und wir uns fast alle nicht vorher kannten.

Alles über den DKJP 2021!

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