Das töd­li­che Ge­heim­nis - Ka­pi­tel 9

Schutz suchen

Lani und Theo liefen immer noch Hand in Hand, weil sie sich so sicherer fühlten und nicht getrennt werden konnten. Sie kamen an einem Baumstumpf vorbei. Das war der Baum, den Mama und Papa letztes Jahr gefällt hatten. Jetzt war der Baumstumpf riesig.

Sie hörten trommelnde Geräusche und fragten sich, was das war. Theo stieg auf eine Wurzel vom Baum und schaute sich um. Da sah er eine Reihe von Ameisen, die hintereinander liefen. Eine Ameisenstraße! Waren Ameisen wohl gefährlich für sie? Die Ameisen waren sogar etwas kleiner als Theo und Lani, aber Theo wusste, dass Ameisen Sachen tragen können, die viel größer und schwerer sind, als sie selbst. Er wollte auf keinen Fall von ihnen in den Ameisenbau getragen werden.

"Da sind Ameisen und sie dürfen uns nicht bemerken!", sagte Theo zu Lani. Er beobachtete weiter. Sie wuselten herum und es schienen mehr als hundert zu sein. Ihre Körper waren braunschwarz. Manche Ameisen trugen tote Insekten, andere trugen Brotkrümel.

"Wir müssen einen Umweg machen, an denen kommen wir nicht so einfach vorbei", seufzte Theo, während er von der Wurzel zu Lani runtersprang.

"Okay", antwortete Lani. "Ich weiß, wie wir am besten laufen. Zum Glück kennen wir unseren Garten so gut!"

Sie wählten also eine andere Route, die, die an Papas Blumenbeeten vorbeiging. Als sie Durst hatten, tranken sie abwechselnd Wasser von einem Tautropfen auf einem Blatt.

Die ganze Zeit schauten sie sich besorgt um. Beide hatten furchtbare Angst, wollten es aber nicht zeigen. Vor allem Theo konnte das Erlebnis mit dem Käfer nicht vergessen. Aber woher sollten sie eine Waffe kriegen?

"Sag mal, was ist das da hinten denn?", fragte Lani und zeigte mit dem Finger vor sie. Theo schaute hin. Da glänzte etwas langes im Gras. Sie näherten sich vorsichtig. Es war aber kein Tier oder so. Es war ein dicker langer Stab aus Metall, der ein bisschen wie ein Speer aussah. Was ist das, dachte Lani. Da entdeckte sie das Loch am Ende. "Eine Nadel!"

Theo atmete auf. "Das ist die Waffe, die wir brauchen! Damit können wir uns wehren!" Er hob die Nadel auf und lief mit Lani weiter. Dabei benutzte er die Nadel wie einen Spazierstock, denn so war sie am einfachsten zu tragen.