Eure Geschichten

Ein Som­mer auf Ze­hen­spit­zen Ka­pi­tel 6

Das neue Tutu

Einige Zeit später packte Sara ihre Geldbörse in ihre Handtasche und lief auf die Dachterrasse, um mehr von Paris zu sehen. Vielleicht würde sie ja von hier aus irgendwo einen Sportladen entdecken.

Sara sollte recht behalten. Vom Dach aus konnte sie gleich drei Straßen weiter einen Ballettshop mit dem Namen „ballett vie“ sehen. Aufgeregt marschierte Sara die Stufen der langen Wendeltreppe wieder herunter. Jetzt würde sie sich erst einmal ein hübsches Tutu und dazu passende Spitzenschuhe kaufen. Hoffentlich waren diese nicht zu teuer. Aber zum Glück hatte ihr Vater ihr genug Taschengeld eingepackt. Und Sara hatte es am Flughafen sogar noch in Euros eintauschen können.

Auf dem Weg zum Ballettshop schielte Sara in viele kleine Geschäfte. Die meisten waren fast leer. Doch dazwischen gab es hin und wieder mal prall gefüllte Läden. Und wie morgens, war die Stadt um dem Eifelturm herum total überlaufen.

Nach einiger Zeit stand Sara direkt vor dem Ballettladen. Als sie die Tür auf stoß, klingelte eine Glocke, und Sara trat ein.



„Guten Morgen, kann ich ihnen helfen?“, fragt ein alter Mann und kam hinter dem Tresen hervor.

„Äh, ja. Ich suche nach einem schönen Ballettoutfit“, erwiderte Sara etwas schüchtern.

„Da bist du hier genau richtig. Schau mal hier. Da haben wir hier ein wunderschönes, rotes Tutu mit goldenen Aufstickungen. Und dazu eine Strumpfhose, Stulpen, Haarbänder und Spitzenschuhe. Und für nur 40,00€. Das ist unser Sonderpreis.“

„Ja, das ist genau das was ich brauche“, stieß Sara staunend hervor. So etwas schönes hatte sie im ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen. Die goldenen Stellen des Kleides strahlten ein wunderschönes Licht aus, und der rote Stoff fühlte sich weich, zart und zugleich noch gemütlich an.

Dann packte Sara alles zusammen und stürmte zur Kasse. Die Zeiger ihrer Armbanduhr flogen immer weiter auf die nächste Ballettstunde zu. Sara musste sich beeilen. Sonst kam sie zu spät.

Ein merkwürdiger Schatten

Als sie bei der Ballettschule ankam, klingelte gerade die große Erinnerungsglocke. Sie war dazu bestimmt, den Schülern anzuzeigen, wann der Ballettunterricht begann. Sara lief weiter bis zu einer großen, blau gestrichenen Tür.

Hinter dieser Tür lag das Studio von Madame Topsent. Fast jeder wichtige Lehrer besaß hier sein eigenes Studio. Sara zögerte kurz. Sie war schon ganz schön spät dran. Ob sie die anderen stören würde?

Aber Sara hatte sich selber versprochen, mehr zu trainieren. Also zog sie sich entschlossen den Pullover aus, unter dem sie seit sie im Camp war immer ein Tutu trug, und drückte vorsichtig die Türklinke runter.

Die anderen waren schon damit angefangen, sich aufzuwärmen.

Leise stellte Sara ihre Trinkflasche an die Seite. Sie wollte gerade zu Ines gehen, als sie bemerkte, dass sie die Tür offen gelassen hatte. Schnell huschte Sara zum Eingang.

Da schlich ein dunkler Schatten auf der Empore vorbei.

Sara erschrak.

„Wer ist das?“, flüsterte Ines, die hinter Sara aufgetaucht war.

„Wahrscheinlich nur ein Schüler der so wie ich zu spät zum Unterricht kommt. Obwohl das komisch ist. Meiner Meinung nach sind alle da.“

Immer noch grübelnd, kehrten die zwei zu ihrer Gruppe.

Mit Madame Tupsent Ballett zu tanzen machte immer super viel Spaß.

Zumindest für Ines. Sara mochte generell kein Ballett. Aber das sollte sich diese Stunde noch ändern. Trotzdem blieb das mit dem Schatten bei beiden im Hinterkopf.

 

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Cool!

Hallo! Du warst in der letzten Woche nicht so aktiv, oder? Ich bin froh das es mit deinen Geschichten weitergeht. Die ist dir mal wieder gelungen. LG, Clari