Eure Geschichten

#Nacht­Clan - Die Ge­schich­te von Mit­ter­nachts­licht #11

Wo ist Blattstern?

"Blattstern?", rief Kitzfell besorgt. Mitternachtspfote seufzte. Das Leben der Clans schien ein ewiger Kampf zu sein, voller Leid und Gefahr. Blattstern war verschwunden, sie hatte sich in der Nacht einfach weggeschlichen. Ihre Spuren führten aus dem Lager in die Richtung der Zweibeinernester, aber an einer Stelle hörte sie plötzlich auf. Kitzfell war besorgt, und insgeheim wusste Mitternachtspfote auch, dass er noch mehr Angst hatte, dass Blattstern nicht mehr auftauchen könnte, als die anderen Katzen. Sie hatte ein Gespräch zwischen ihm und Baumpelz mitgehört, aber zu Ende hatte sie es nicht hören können, da Sternenherz sie zum Moos für die Ältesten sammeln verdonnert hatte. Sie wusste, ihre Mentorin wollte ihre beste Freundin nicht streng behandeln, aber unter den misstrauischen Blicken der älteren Kriegern wollte sie nicht ihre Schülerin schonen. Das konnte Mitternachtspfote verstehen. Mittlerweile kannte sie das ganze Territorium, sie hatte sich auch schon vielen Patrouillen angeschlossen. Jetzt wollte Sternenherz mit ihr aus dem Lager gehen. Doch als sie in den mit Birken bewachsenen Wald hinausgehen wollten, blieb sie plötzlich stehen und legte ihren Schwanz auf Mitternachtspfotes Rücken. Sie sollte stillbleiben. Vorsichtig schlich Sternenherz auf die sumpfige Gegend ihres Territoriums zu. Kalter Schlamm klatschte um Mitternachtspfotes Pfoten und der grauen Farbton verwandelte sich in Braunen. Angewiedert schlich Mitternachtspfote weiter. Sie war zwar eine NachtClan-Katze, aber Schwimmunterricht hatte sie noch nicht gehabt und außerdem hasste sie Matsch.

Auf einer kleinen, trockenen Insel in Mitten des  Sumpfes standen Bienenkreis und Felspfote. Die Beiden lachten höhnisch über etwas und Mitternachtspfote konnte verstehen, worüber. "Sie ist so schwach! Ihrem eigenen Clan davonlaufen und ihren bienenhirnigen Zweitem Anführer hilflos zurücklassen, wie untreu kann man sein?!", kicherte Bienenkreis. Felspfote hatte noch mitgelacht, aber jetzt blickte er Bienenkreis wütend an. "Mein Vater ist kein Bienenhirn!", knurrte er und trat in Kamofstellung. "Was geschieht da?", flüsterte Mitternachtspfote, aber Sternenherz blickte konzentriert auf Bienenkreis und Felspfote und antwortete nicht. Bienenkreis duckte sich ebenfalls. Sternenherz trat plötzlich auf die Lichtung und fragte mit gesträubtem Nackenfell: "Was soll das? Ich gehe Kitzfell berichten. Und ihr kommt mit." Bienenkreis sah sie böse an, folgte ihr aber dann. Mitternachtspfote dachte aber nicht mehr an Felspfotes Verhalten. Sie dachte an Blattsterns Verschwinden. Sie musste sie finden!

Spurensuche

Der Blattfall-Wind sauste über's Lager und die meisten Katzen hatten sich in ihre Baue und Nester verzogen. Sternenherz aber trat aus dem Kriegerbau und lief zu Mitternachtspfote. "Komm, wir machen Kampftraining." Mitternachtspfote stand stöhnend auf, folgte dann aber Sternenherz auf eine sehr große Lichtung. "Versuch, mich anzugreifen.", meinte Sternenherz. Mitternachtspfote stellte sich in Kamofstellung. Sie sprintete zu Sternenherz, um sie zu rammen, aber die sprang in die Luft und drückte Mitternachtspfote auf den Boden, aber so leicht es ging. "Diese Technik solltest du noch nicht benutzen.", erklärte Sternenherz. "Du kannst sie erst ausführen, wenn du in deinem Training weiter fortgeschritten bist - Du musst schneller und stärker werden." Mitternachtspfote nickte und schämte sich für ihren Fehler. "Komm, versuch's noch einmal.", forderte Sternenherz sie auf. Dieses Mal setzte sie in großen Sprüngen vorwärts, um sich von oben auf Sternenherz zu werfen. Die wich aus aber es war zu spät. Mitternachtspfote landete auf Sternenherz. "Gut gemacht!", meinte die. "Gehen wir in's Lager zurück, du hast dir Frischbeute verdient." Mitternachtspfote machte einen kleinen Freudensprung. Sie konnte Blattstern suchen gehen! Mitternachtspfote und Sternenherz gingen in's Lager zurück. Sternenherz nahm einen großen Fisch und brachte ihn in den Bau der Königinnen, dann nahm die noch Einen für für Ältesten. Während die Kriegerin zu dem Bau lief, schlüpfte Mitternachtspfote schnell aus dem Lager. Sie musste nicht essen. Sie wollte nur ihre verschwundene Anführerin finden und sie zurückbringen. Auch wenn sie gegen das Gesetz der Krieger verstoßen würde.

Mitternachtspfote stand vor einem Zweibeinerzaun und blickte an ihm hoch. Sie hatte lange, sehr lange nach Blattsterns vollständiger Spur gesucht und jetzt war sie hier angekommen. Die Spur ihrer Anführerin führte in den Zweibeinergarten und und überquerte Mitternachtspfote den Zaun. Die Schülerin sah sich in der kleinen Fläche um und schnaubte. Wie konnten Zweibeiner nur mit so einem kleinen Stück Gras leben? Blattsterns Spur führte in das Nest und sie wurde beunruhigt. Wurde ihre Anführerin von Zweibeinern entführt? Glücklicherweise stand ein riesiges Klapp-Ding aus durchsichtigem Holz offen, und Mitternachtspfote lief in das Haus. Plötzlich hörte sie Zweibeinerstimmen, die näher kamen. Sie musste schnell weg! Sie sah, dass vor ihr ein Gang lag, an dessen Ende eine weitere offene Klappe stand. Mitternachtspfote schlüpfte heraus aus dem Haus. Aber vor ihr war kein Wald mehr. Lauter Zweibeinernester lagen Kreuz und quer vor ihr, Monster fuhren über graue Donnerwege und überall tummelten sich Zweibeiner. Plötzlich atmete sie einen bekannten Geruch hinter ihr ein. Blattstern. "Komm mit!", zischte sie. "Hier ist es nicht sicher."

Fortsetzung folgt...

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Ich finde du schreibst richtig gut!

Du kannst richtig gut schreiben! Wow!