#Nacht­Clan - Die Ge­schich­te von Mit­ter­nachts­licht #12

Ein Auftrag von Blattstern

"Was-was...", stotterte Mitternachtspfote. Hatte sie wirklich ihre verschwundene Anfüherin wiedergefunden? "Nicht hier!", wiederholte Blattstern und schien etwas ungeduldig. Mitternachtspfote löste sich aus ihrer Starre und folgte Blattstern. Plötzlich blieben sie vor einem breiten Feld stehen, aufdem seltsame große Gebilde hinundher sausten. Ein stechender Geruch stieg von dem Feld auf. "Das ist ein Donnerweg.", erklärte Blattstern. "Die Monster, die auf ihm fahren, können einer Katze das Leben nehmen. Also sei vorsichtig. Wenn ich 'Jetzt!' sage, musst du so schnell über den Donnerweg rennen, wie du kannst, verstanden?" Mitternachtspfote nickte. Sie hatte viel Respekt vor dem Donnerweg und schauderte, wenn sie daran dachte, unter die Pfoten eines Monsters zu gelangen. "Jetzt!", schrie Blattstern. Kein Monster war zu sehen. Mitternachtspfote rannte so schnell, wie sie es noch nie getan hatte, über das heiße, graue Material. Ehe sie es sich versah, war sie schon auf der anderen Seite angelangt. War doch gar nicht so schlimm, dachte sie. Blattstern nickte ihr zu, dann führte sie sie ein paar Wege entlang. Zum Glück waren keine Zweibeiner unterwegs. Plötzlich kam eine Wiese in Sicht. "Lass uns hier reden.", meinte Blattstern und ließ sich nieder. "Ich hätte nicht gedacht, dass genau du mich finden würdest. Ich muss dir etwas sagen: Ich kann nicht länger Anführerin des NachtClans sein. Ich bin nicht dafür geeignet. Ich habe früher, lange bevor du geboren wurdest, schreckliche Fehler begangen." Der Blick der Kätzin schweifte ab. "Mit einer anderen Katze... Nein. Du bist noch nicht dazu bereit, Alles zu erfahren. Ich habe nur eine Bitte an dich. Sage dem Clan, das Mondglanz unsere neue Anführerin sein wird." Mitternachtspfote hatte keine Chance zu sprechen gehabt, aber sie war entsetzt. "Du bist eine gute Anführerin, Blattstern! Und wieso soll denn Mondglanz neue Anführerin werden und nicht Kitzfell?! Und außerdem, wenn ich das sage, wird mir das doch keine Katze glauben!" Blattstern schluckte und schaute verzweifelt drein. "Du würdest das für mich tun, Mitternachtspfote. Bitte mach es. Und - Auf Wiedersehen." Blattstern stand auf und rannte davon. "Nein Blattstern!", rief Mitternachtspfote. "Ich habe noch so viele Fragen!" Aber die ehemalige Anführerin des NachtClans war verschwunden. 

Wer wird Anführerin?

"Ach ja?! Und das sollen wir einer Schülerin glauben?", spottete Bienenkreis. Es war das eingetreten, was Mitternachtspfote befürchtet hatte. Einige Katzen glaubten ihr nicht. "Bienenkreis, lass sie jetzt in Ruhe.", meinte Sternenherz warnend. Bienenkreis schnaubte. "Ich glaube dir, Mitternachtspfote.", sprach Sternenherz weiter. "Mondglanz?", rief sie in die Katzenmenge. Die Kätzin trat vor. "Ist es wirklich wahr, das ich Anführerin werde?", fragte sie aufgeregt. Sternenherz nickte. "A-aber wieso nicht Kitzfell?" Plötzlich schob sich der Kater an ihr vorbei. "Ich kann dir sagen, warum! Weil Blattstern ein verlogenes Fuchsherz war!" Kitzfells Stimme klang schrill und seine grünen Augen blitzten wütender, als Mitternachtspfote es je erlebt hatte. Baumpelz folgte ihm und sie schaute ihn verzweifelt an. "Kitzfell? Was ist mit dir los?" "Du solltest dich da raushalten.", antwortete der Kater grob. "Das heißt, ich bin nicht be-berechtigt, Anführerin zu sein?", fragte Mondglanz verwirrt und ängstlich. "Du trägst keine Schuld.", meinte Kitzfell düster. "Nur Blattstern -" "Was ist nur aus meinem Gefährten geworden?", murmelte Baumpelz, ihr Blick war nicht mehr zu deuten. Mitternachtspfote sah ihren Vater traurig an. Er war noch nie so gewesen. Was war nur mit ihm los? Plötzlich schob sich Baumpelz vor Mitternachtspfote. "Nimm dir etwas vom Frischbeutehaufen und geh in deinen Bau. Dieses Gespräch ist Nichts für dich.", meinte Baumpelz. Mitternachtspfote schnaubte entrüstet, aber tat dann, was ihre Mutter ihr gesagt hatte. Sie wusste, das ihre Nerven blank lagen. Felspfote saß schon im Schülerbau und starrte Mitternachtspfote entsetzt mit seinem intensiven Blick an. "Mitternachtspfote, ist das wirklich Alles wahr?" "Ja, leider.", antwortete die. "Das ist nicht unser Vater. Was ist nur in ihn gefahren?" Mitternachtspfote antwortete nicht. Sie wusste es auch nicht.

Fortsetzung folgt...