Die Ma­gie des Schnees – Teil 8

Die neue Schule

Zwei Tage waren schon vergangen, seitdem wir auf den Pferdehof gezogen waren. Vorgestern hatten Mama, Chris und ich damit angefangen, die Zimmer einzuräumen, während Papa seine drei Pferde in einer der drei Stallungen untergebracht (in jeder Stallung waren ungefähr 15 Boxen, wir hatten also noch Platz für 42 Pferde), den Hof inspiziert und im Internet nach Stallarbeitern und Bereitern gesucht hatte.

Gestern war ich mit Chris zu der Schule gefahren, auf die wir ab nächster Woche gehen würden. Sie war nicht sehr groß, nur ungefähr halb so groß wie meine alte, trotzdem fand ich sie sehr hübsch und ich sehnte den Tag herbei, an dem ich sie endlich betreten durfte. Chris hingegen fand sie viel zu klein und murrte herum, dass er bestimmt keine neuen Freunde finden würde, wenn dort nur so viele Kinder drin waren, wie die Schule groß war. Das fand ich dumm, schließlich kann man die Größe einer Schule nicht zählen, sondern nur messen und Kinder kann man ja nicht mit Metern zählen (das kapierte sogar ich, obwohl Mathe nicht gerade meine Stärke war).

Leider lag das Gymnasium nicht in Steindorf, dem Ort, in dem wir jetzt wohnten, sondern in Waldhofen (der einzigen Stadt mit Schule, die bei uns in der Nähe war), und so mussten wir erst einmal mit dem Rad in die Ortsmitte von Steindorf fahren, um von dort aus den Bus nach Waldhofen zu erwischen. Der Schulweg würde deswegen noch länger dauern als der alte. Aber immerhin konnte man im Bus mit den anderen Schülern quatschen oder Spiele spielen; das ging auf meinem alten Schulweg nicht, weil ich dort erstens eh keine Freunde hatte und zweitens hätte ich mich auf dem Fahrrad sowieso nicht so gut unterhalten können.

In fünf Tagen ist es soweit, dann gehst du das erste Mal in die neue Schule. Immer wieder musste ich daran denken und jedes Mal freute ich mich mehr. Doch plötzlich fiel mir etwas ein, und das machte mich gar nicht fröhlich. Was wäre denn, wenn mich in der neuen Klasse auch niemand mögen würde, so wie in der alten?