Die Ma­gie des Schnees – Teil 9

Die neue Schule

Heute war ich sehr aufgeregt, schließlich war es mein erster Tag an der neuen Schule. Beim Frühstück bekam ich keinen Bissen runter und als ich doch mal vom Brot abbiss, verschluckte ich mich fast. Um 7:20 Uhr schnappte ich mir mein Fahrrad und fuhr damit bis zum Marktplatz von Steindorf, kettete es dort an und wartete auf den Bus. Er kam genau dann an, als ich schon dachte, ich würde zu spät kommen, wenn es noch länger dauern würde. Ich stieg ein und setzte mich auf einen der hinteren Plätze. Fast alle waren nicht belegt; ich musste wohl ziemlich spät dran sein.

Als ich beim Busbahnhof von Waldhofen ankam und von dort aus zur nicht weit entfernten Schule ging, sah ich das erste Mal auf meine Armbanduhr und erschrak fürchterlich: ich war nicht zu spät dran, wie ich gedacht hatte, sondern zu früh! Und das etwa eine halbe Stunde. Wahrscheinlich ging die Küchenuhr mal wieder falsch (das tat sie ziemlich oft, obwohl wir sie immer neu einstellten). Ich fragte mich, warum Mama sie nicht längst weggeschmissen hatte. So musste ich wohl oder übel noch 30 Minuten vor der Tür warten.

Da kam mir eine Idee; vielleicht konnte man ja schon vor acht Uhr in das Schulhaus reingehen (so war das zumindest bei meiner alten Schule gewesen). Deshalb ging ich auf die große, schwarze Schultür zu und rüttelte an ihr. Sie sprang zu meinem Erstaunen auf und ich blickte in eine kleine Eingangshalle. Zum Glück klebten an den Wänden kleine Hinweisschilder, die einem erzählten, wo es lang ging, so dass ich das Sekretariat ziemlich schnell fand. „Wer bist denn du?“ Eine etwas pummelige Frau musterte mich angestrengt von der Seite. „Dich kenne ich ja gar nicht.“ „Ich bin Stina Steinhofer und neu hier an der Schule“, erklärte ich ihr. „Ach, du bist die Stina! Warte mal … du gehst ab jetzt in die Klasse 7c von Frau Eisfeld. Ich bin übrigens Frau Tinker“, teilte mir die freundliche Frau mit. „Ich bringe dich mal zu deiner neuen Klassenlehrerin, damit sie dich zum Klassenraum begleiten kann.“