(M)ein Ta­ge­buch 10

Sissi ächzte: „Sag mal, weißt du überhaupt etwas über deine Welt? Da es viel zu viel ist, was du nicht weißt, erkläre ich dir nur einen Teil. Also, das ist jetzt absolutes Streberwissen: Thanatos sind die selbst verständlicherweise bösen Anhänger von Seth.“ Ich wusste etwas über die Welt, in der ich mein Leben verbracht hatte, aber Wer war Seth? Da ich sie nicht noch mehr nerven wollte hielt ich den Mund. „Wir wollten dich eigentlich fragen, ob du uns suchen hilfst. Theres weiß nicht von wem sie ab kommt und was ihre Kraft ist. Ihr Nachname ist Zyry“, fuhr sie an Arista gewannt fort. Arista antwortete stöhnend: „Okay. Ihr werdet mir aber helfen die richtigen Bücher zu finden. Im ersten Stock in Regal 100, Reihe b müssten ein paar Bände von „Stammbäume-Wer war dein Vorfahre“ stehen. Ich hole schon einmal ein paar andere Bücher von der Reihe.“ Und weg war sie. Ich glaubte nicht, dass mein Stammbaum in einem dieser Bücher sein würde. Meine Familie lebte einfach, fromm und hatte so auch keine adeligen Vorfahren. „Komm beeile dich. Ich sag dir, sonst ist Arista wieder zurück bevor wir überhaupt die Treppe hoch sind. Das gibt dann Ärger. Das sage ich dir. Ich habe damit Erfahrung“, flüsterte Sissi mir ins Ohr.

Sissis ganzer Name

„Warum seid ihr plötzlich so nett zu mir?“, dachte ich gedankenverloren, sodass mir nicht auffiel, dass ich es laut aussprach. Sissi wollte von dem Thema überhaupt nichts wissen, denn sie fragte: „Hey, wo warst du eigentlich heute früh?“ Sollte ich ihr alles erzählen? War sie meine Freundin? „Naja, ich habe mir etwas zu essen geholt. Dann kamen zwei dunkelhaarige Mädchen und haben mich zum Herrn Direktor getragen“, berichtete ich ihr. „Ja, Yona und Salila sind sehr schnell, und daher ziemlich praktisch für den „Herr Oberst“. Sie haben schließlich die Gaben von Vayu bekommen. Mehr aber auch nicht. Als Vorwarnung: Sie sind in unserer Klasse. Salila kann, obwohl sie ein Jahr hier ist, fast kein Deutsch. Ich habe immer noch keine Ahnung, warum sie vor kurzem aus Indien hierhergekommen sind“; informierte mich Sissi, “Aber wir zwei kennen uns ja auch nicht richtig. Also, mein voller Name ist Elizabeth Esther Engelharth. Eigentlich bin ich doof, dass ich dir meinen ganzen Namen nenne. Schließlich vertraue ich nur wenigen meinen schrecklichen Namen an. Bitte nenne mich nur Sissi. Wenn du mich anders nennst bist du so gut wie tot.“ Sie schaute mich auffordernd an. Da ich unsere Freundschaft nicht verlieren wollte, beschloss ich sie weder Elizabeth, Elizabeth Esther, Engelharth oder 3-faches E zu nennen. Ich verstand nicht, was an Elizabeth so schlimm war.

Zudem fragte ich mich, ob sie auch Arista ihren ganzen Namen anvertraut hat. Aber sie waren schließlich beste Freundinnen. Sie kannte meinen Namen zwar schon. Dass ich keine Rechnung offen hatte, stellte ich mich auch vor: „Mein ganzer Name ist Theres Ariana Zyry. Bezeichne mich meinetwegen als Res. Aber bitte nur Res, …“ Sissi unterbrach mich: „Ich glaube wir sind da. Du bist kleiner. Nehme die Bücher da“ Sie zeigte auf das zweitunterste Regalbrett. So bückte ich mich und holte die vergilbten und zu meinem Erstaunen nicht verstaubten Bücher hervor. Es waren ungefähr 10 Stück. Voll beladen mit den Dickwäschern, trotteten Sissi und ich die Treppe hinunter, zu dem Tisch wo Arista umgeben von weiteren Büchern saß und gerade ein geschlossenes Buch gebannt anstarrte. Ich hatte mir vorgenommen, mich über nichts zu wundern. Aber irgendwie fand ich es doch komisch.

„Komm“, forderte mich Sissi auf, um sich vor meiner Nase auf einen Stuhl plumpsen zu lassen. Als ich mich auf einen anderen Stuhl gesetzt hatte schaute Arista besorgt auf. „Die Bücher lügen. So hat es keinen Wert. Bringt sie bitte wieder zurück“, seufzte Arista.

Es wird wahrscheinlich eine Fortstzung geben...

LG DIE jean