Al­lein un­ter Wöl­fen (Ka­pi­tel 11)

Kapitel 11:

Der raue Stoff des Knebels, schnitt sich in ihre Haut. Max stand mit einem undeutbaren Blick auf, nahm das schwarze und gefährliche Gerät an sich und strich zaghaft über das filigrane Muster. „Weißt du“, fing er an, ohne den Blick von der Waffe zu lassen, „weißt du, wie es sich anfühlt zu warten, tagelang, wochenlang?“ Mia schüttelt abwesend ihren Kopf. „Damals, vor einem Jahr, als du eigentlich in die Stadt wolltest, wir waren da zum Eisessen verabredet, wir waren beste Freunde“, er machte eine kleine Pause, ehe er weitersprach: „An diesem Tag kam ich pünktlich am Treffpunkt an, aber wer fehlte?“, nun blickte er in Mias Gesicht und fuhr nun etwas lauter vor: „Wir waren verabredet! Ich habe gewartet, stundenlang, tagelang, wochenlang. Da habe ich mich entschlossen, mich nie wieder mit dir zu versöhnen!“, jetzt schrie er fast schon vor Wut und Entrüstung: „Ich habe dir immer gesagt, die Freundschaft zu den Wölfen wird dir noch zum Verhängnis! Ich habe es dir immer und immer wieder gesagt, aber du hast mich ausgelacht und abgewunken! Wieso bist du nur so sturköpfig? Ich habe dich gewarnt!“, seine Lautstärke sank und nun blickte er traurig auf seine Waffe: „Ich war immer da als du mich brauchtest, aber als ich dich so dringend brauchte, wie noch nie, warst du bei deinen Wölfen.“ Das Wort „Wölfe“ sagte er mit so einer Abscheu in der Stimme, dass Mia Tränen in die Augen schossen. Das Alles sagte er, bevor er die Waffe auf Mia richtete, den Finger auf den Auslöser legte und schoss. Mia verfolgte die kleine Kugel die direkt auf sie zuflog. Aus Verzweiflung schrie sie aus aller Kehle einen Hilferuf doch er verhallte im Stoffsack in ihrem Mund. Die Kugel traf ihren Arm, doch bevor der Schmerz ihren Körper erfüllte, ertönte ein weiterer Knall und eine weiter Kugel flog direkt auf ihre rechte Brust zu, ein glatter Durchschuss.

Was denkt ihr, wird sie überleben?