Die Ma­gie des Schnees – Teil 12

Nach dem jetzt schon ziemlich lange kein Teil mehr rauskam, habe ich heute mal wieder einen hochgeladen (diesmal etwas länger)

Die neuen Pferde

„Papa“, rief ich, „was tust du da?“ „Ich unterschreibe die Papiere der drei neuen Pferde, Stina“, antwortete er mir. Cool, wir bekamen neue Pferde! Ich wollte sie sofort sehen, aber Papa meinte, ich sollte Merle erstmal das Haus zeigen. Ich protestierte, doch Papa ließ sich nicht davon abbringen, also zeigte ich Merle im Schnelldurchlauf unser Wohnhaus. Danach rannten wir so schnell wie möglich zu Papa, der uns in den langen Stall führte. In drei Boxen standen drei Pferde, die gerade damit beschäftigt waren, das Heu zu beschnuppern. Ganz links stand ein Fuchswallach mit einer kleinen Schnippe, in der Mitte ein hübscher Falbe mit einer schmalen Blesse und zwei Fesseln an den Vorderbeinen. Neben dem Falben entdeckten wir eine braune Stute mit einer kleinen Flocke auf der Stirn. „Die sind aber süß! Wie heißen sie denn?“, wollte Merle von Papa wissen. „Der Fuchs heißt Domingo, der Falbe Gold Star und die braune Stute hat noch keinen Namen“, erklärte Papa. „Was? Das arme Pferd hat noch keinen Namen! Kann ich ihm einen geben?“, fragte Merle. Ich schämte mich für sie. Wie konnte Merle nur so vorlaut sein? Doch zu meinem Erstaunen gab Papa ihr die Erlaubnis: „Wenn du unbedingt möchtest, kannst du dir gerne einen Namen aussuchen.“ „Danke, danke, danke! Ich nenne es …“, Merle überlegte kurz, dann rief sie: „… Brownie!“ „Brownie klingt gut!“, meinte ich und fügte mit einem Seitenblick auf Papa hinzu: „Meinst du, wir können die Pferde mal reiten?“ „Klar könnt ihr das“, sagte Papa, „aber nur wenn ich sie vorher geritten habe. Merle kann ja morgen wieder kommen.“ Merle und ich schauten uns an und sagten dann wie aus einem Mund: „Klar!“

Merle und ich saßen auf dem Fußboden in meinem Zimmer und diskutierten darüber, welches Pferd wir am schönsten fanden. „Also ich mag ja Goldy am liebsten“, meinte ich. „Wer ist denn Goldy?“, Merle war sichtlich verwirrt. Dann fiel es ihr aber ein: „Ach so, das ist der Spitzname von Gold Star, stimmt’s?“ Ohne meine Antwort abzuwarten, redete sie weiter. „Ich finde Brownie am besten. Sie hat so süße Augen!“ Das stimmte, Brownies Augen waren wirklich süß, allerdings fand ich Goldys Fellfarbe und seine Abzeichen viel besser. Plötzlich sprang Merle unvermittelt auf, schlug sich die Hand vor den Mund und riss die Augen auf. „Mist! Ich muss in fünf Minuten zu Hause sein; Mittagessen kochen für meine Geschwister.“ Sie rollte genervt mit den Augen.

Ich begleitete Merle noch bis nach unten, legte mich dann in mein Bett und starrte die Decke an. Heute war ein schöner Tag gewesen. Ich hatte gleich eine neue Freundin gefunden und in der Schule akzeptierten mich bis jetzt auch alle. Wie es wohl Chris erging? Er hatte noch … ich schaute auf meine Zimmeruhr … 25 Minuten Schule. Ob er neue Freunde gefunden hatte? Ach was, was gingen mich schon die Angelegenheiten von Chris an? Etwas später wusste ich es …