Eure Geschichten

Ver­um Tenebris 1 - Part 14

Kapitel 14:

Mit geweiteten Augen blickte Hope Noctis an. Er stürmte aus dem Bau und aus der Höhle. Hopes Nacken schmerzte immer noch. Trotzdem rappelte sie sich auf. Erst jetzt bemerkte sie ihre staubtrockene Kehle. Schnell lief sie zum Wasserfall und trank hastig aus dem kleinen See. Ein einziger Tropfen besudelte eins ihrer Schnurrhaare. Sie wollte hinausrennen, da bemerkte sie ein Junges, das von seiner Mutter, getrennt in der wuselnden Katzenmenge, hilflos auf dem Bogen war. Hope überlegte nicht lange. Sie stieß sich mit den Hinterbeinen von einem Fels ab und landete genau vor dem Jungen. Unbeholfen nahm sie es auf und trug es schnell zu Livors Bau. Schnell legte sie es dort ab und erhaschte einen überraschten Blick von der grauen Katze, als sie ging. 

Hope hetzte nach draußen. Der Wolf wurde von Noctis angegriffen. Hope wusste, dass der Wolf keine Chance hatte. Der Ausdruck auf Noctis Gesicht sagte etwas anderes. Er sah verängstigt aus. Im nächsten Moment wusste Hope warum. Der Wolf wurde zu schwarzem Nebel und verschmolz mit einer goldbraunen Kätzin. Noctis wich zurück. Die Katze bekam dunkle Augen und sprang vor. Noctis griff an, doch er schonte die Katze. Das Junge, das Hope gerettet hatte, schleppte sich vor die Katze. "Mama...", miaute es leise. Die Katze holte aus und wollte das Junge davonfegen, da ging Livor dazwischen. Mit brüchiger Stimme sagte sie: "Hör auf, Aurea!" Aurea, so hieß die Katze anscheinend, schien mit sich zu ringen. Kurz kam die vorherige Katze zum Vorschein. "Es tut mit leid", flüsterte sie. Dann stürzte sie sich auf Livor und kämpfte mit ihr. Livor hatte keine Chance. Ehe sie es sich versah, lag sie auf dem Rücken und ihr empfindlicher Bauch lag frei. Schnell führte Aurea einen Schlag aus. Blut tropfte auf den Boden. Es war als würde Hopes Herz gefrieren. 

An den entsetzen Mienen der anderen Katzen erkannte sie, dass es ein sehr schlimmer Schlag gewesen sein musste. Vielleicht sogar... Nein! Er war doch sicher nicht tödlich oder? Vor Trauer und Wut bebte ihr Fell. Die Schatten der Bäume wurden zu ihr gezogen. Sie fühlte wieder diese Stärke und ihr einziger Wunsch war: Rache!

Kapitel 15:

Sie warf sich auf Aurea. Mit den Krallen bearbeitete sie ihre Gegnerin. Vor Schmerz jaulte Aurea auf. Der einzige Gedanke in Hopes Kopf war: Rache. Ein einziger Laut schob sich in ihr Bewusstsein. Nein... Sie kann nichts dafür, Hope..., es war Livors Stimme. Hope hatte Kopfschmerzen. Der Schatten verließ sie und die Stärke damit auch. Erst jetzt erblickte sie die Katze, die sie so übel zugerichtet hatte. Aurea brach zusammen und der schwarze Nebel glitt aus dem Körper der Katze. Er nahm die Gestalt des Wolfes wieder an. Erst jetzt bemerkte Hope den leichten Wind um sich. Ich sagte: Lass dich nicht kontrollieren. Hope keuchte. Zu ihrer Überraschung fauchte Luna und fuhr die Krallen aus. Sie stürzte sich auf den Wolf. Noctis rief: "Geht!" Alle Katzen gehorchten seinem Befehl und gingen wieder in die Caverna.

Luna verpasste dem Wolf einen langen Kratzer, der blau leuchtete und es passierte das gleiche wie am Anfang. Der Wolf zerfiel zu Staub und ein blauer Schmetterling flatterte in den Himmel auf. Aurea und Livor wurden bereits in die Caverna gebracht. Hope fühlte sich schlecht. Vor Livors Bau blieb sie stehen und erblickte Laetus. Laetus meinte kurz angebunden: "Sie will mit euch sprechen." Hope wunderte sich erst, dann sah sie, dass Luna an ihrer Seite stand. Leise schlichen beide in den Bau der grauen Kätzin. Inmitten blau leuchtender Pilze lag Livor. Ihr Körper war bedeckt mit schönen weißen Blüten. Schwer atmend sagte sie: "Kommt näher, junge Krieger..." Hope und Luna traten näher heran. "Luna", begann Livor, "wunderschöne weiße Kätzin, versprich mir eins." "Ja?"  "Beschütze dein Junges. Ich werde über dich und Nigreos wachen." Kurz verblüfft fragte Luna: "Woher weißt du das?" Ein kleines Lächeln huschte über Livors Gesicht. "Ich weiß so einiges. Du, Hope. Tapfere, anmutige Katze, versprich mir nicht deinen Ängsten oder dem Schatten nachzugeben. Bitte." 

Voller Schmerz sah Hope hinunter auf Livor. "Ich, ich weiß nicht ob ich das kann." "Aber ich weiß das", sagte Livor brüchig, aber mit einer grenzenlosen Überzeugung. "Denk daran Hope: Nicht alles was dunkel ist, ist böse und nicht alles was hell ist, ist gut. Ich weiß, dass du den richtigen Weg findest. Für mich ist es Zeit zu gehen..." Livors Stimme war nur noch ein fast lautloses flüstern. "Nein!", rief Luna. "Verlass mich - UNS - nicht." Livor hauchte: "Ich verlasse euch doch nicht. Ich bin immer bei euch." Mit dem letztem Atemzug sagte sie: "Bleibt stark, meine Töchter."

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Eure Kommentare

So schön:)

Ey, dass wird jetzt zu heftig!!

O Mann, das ist so gut geschrieben! Einfach mega!

So spannend!