In mei­nen Träu­men #15

Geheimnisse

Am nächsten Morgen war Viola um 08:00 wach. Ein Blick auf ihren Wecker verriet ihr, das sie noch eine Stunde hatte bis der Zeitraser-Unterricht bei Ruben beginnen sollte. Schnell streifte Viola sich ihre Klamotten über und trat in den Flur. Im Haus war noch alles still. Anscheinend waren ihre Eltern und die Drillinge noch am Schlafen. Viola stöhnte und ging ins Zimmer ihrer Eltern. Nur ihr Vater lag im Bett. Verwirrt schlich sie nach unten. Dort sah sie ihre Mutter in der Küche stehen, und genau wie Maike bereitete sie gerade ihre Kräfte vor. Violas Augen wurden groß. Unglaublich! Schnell begriff sie, das ihre Mutter nicht denken sollte, sie hätte gelauscht. Schnell tappte sie die Treppe hoch und in ihr Zimmer. Schwungvoll stieß sie die Tür auf und donnerte die Treppe herunter. So konnte ihre Mutter sie schnell bemerken. Und tatsächlich, Frau Klee hatte die Kugel verschwinden lassen als Viola in die Küche kam. "Musst du so trampeln?" fragte Frau Klee. "Es ist Samstagmorgen!" Viola zuckte mit den Schultern. "Kannst du mich zu einem Freund fahren?" fragte sie. "Bitte. Ich muss um 09:00 dort sein!" "Meinetwegen." meinte Frau Klee. "Kann ich dich um 12:00 abholen?" "Ok?" probierte Viola es. Sie wusste nicht, wie lange Zeitraser-Unterricht dauerte. "Komm mit." Frau Klee trank ein Glas Wasser aus und klimperte mit den Autoschlüsseln. 

Rubens Familie

Rubens Zuhause war gelb angestrichen, und enthielt wunderbare Fenster. Viola schmunzelte. Sowas hätte sie nicht von ihm erwartet! "Bis später dann" sagte Frau Klee und schielte skeptisch auf das gelbe Haus. "Tschüss" sagte Viola hastig, und sprang auf den Bürgersteig. Dort blieb sie stehen, bis ihre Mutter abfuhr. Dann wirbelte sie herum. Vor dem Haus stand Devon. "Hey!" er lächelte Viola zu. "Weißt du schon ob jemand da ist?" Viola schüttelte den Kopf und stieg auf die Treppe vor der Haustür. Es gab nur eine Klingel. "Das müssen sie sein!" meinte sie und läutete. Die Tür wurde schwungvoll aufgerissen. "Hey?" fragte ein älteres Mädchen. "Ach so." Sie winkte ab. "Ihr seid Rubens Freunde." "Genau." Viola presste die Lippen aufeinander. "Jaqueline?" Eine Frau erschien im Türrahmen. "Das sind Rubens Freunde." "Ja-ha!" beharrte Jaqueline. "Das weiß auch ich." Augenverdrehend verschwand sie. "Hallo, Devon." sagte die Frau. "Und du musst Viola sein. Oder Joy? Ruben hat viel von Joy erzählt, aber er meinte, sie hätte rote Haare."  "Viola" sagte Viola, während Devon neben ihr in Lachen ausbrach. "Ich bin Claire, Rubens Mutter. Und das eben war Jaqueline, meine älteste Tochter." Sie brach kurz ab. "Bisher ist Ruben der einzige, der mein Zeitraser-Talent geerbt hat. Wir wohnten in dem Zeitraser-Dorf Grant, bis die Dörfer zerstört wurden. Daher leben jetzt so viele Zeitraser in der Stadt. Ich hoffe, das meine 6-jährige Tochter Leah das Talent geerbt hat." "Mama!" Ruben erschien plötzlich. "Lass die beiden doch mal rein!" "Natürlich." Claire machte Platz und Viola folgte Devon in den Flur. "Kommt mit." Ruben zeigte die Treppe hoch. 

Rubens Zimmer war grün angestrichen, und die restlichen 5 Zeitraser saßen um das Buch herum. Viola nahm zwischen Joy und Marlon Platz. "Wisst ihr eigentlich, woher ihr euer Talent geerbt habt?" begann Ruben. 

"Meine ganze Familie besitzt es." erzählte Devon. "Ich habe auch einen älteren Bruder, der die letzte Generation vertrat." Er pausierte. "Seine Generation hat gescheitert. Drei von ihnen, darunter mein Bruder, blieben in der Vergangenheit stecken. Ich habe einen Zauber ausgeführt, um meinen Eltern die Sorgen um ihn auszutreiben...aber...es ist nicht das selbe." Viola schluckte. "Gut." Ruben brach das Gespräch schnell ab. "Legt mal alle eure Hand aufs Buch." Alle legten ihre Hände auf den Kreis. "Und jetzt sagt; ZEITRASER!" Ein mächtiger Sturm brach los als die Kinder das Wort riefen. Sterne schimmerten über ihnen, bunte Bäume blühten und ein wildes Meer schlug Wellen an eisige Klippen. "Wow" hauchte Joy und lächelte Viola zu.